Beide lehnten jedoch ab, weil sie befürchteten, Gershwins einzigartigen jazzigen Ton durch einen klassischen Überbau zu ruinieren. Solche Vorbehalte kannte der Komponist bereits. Nach dem Erfolg, den er mit der "Rhapsody in blue" hatte feiern können, wählte er für sein Klavierkonzert nicht nur einen nicht-programmatischen, neutralen Gattungstitel, sondern auch die traditionelle dreisätzige Form. Aber: Sobald der erste Ton dieses "Concerto in F" erklingt, weiß man, dass es sich hier nicht um ein rein in der klassischen Klangsprache verwurzeltes Stück handelt. Pianist Igor Levit lässt sich ebenfalls nicht blenden, er selbst erlaubt sich schließlich auch immer mal wieder Ausflüchte in den Jazz. Und Béla Bartóks "Konzert für Orchester", das das Orchester unter der Leitung seines Chefdirigenten in der zweiten Konzerthälfte präsentiert? Das beweist wiederum, dass der Jazz sich doch so einiges von der vertrackten Rhythmik ungarischer Folklore abgeguckt haben muss. (Quelle: Heinersdorff Konzerte)
Ltg.: Manfred Honeck
Maurice Ravel: "La Valse" Poème choréographique,
George Gershwin: Concerto in F für Klavier und Orchester,
Béla Bartók: Konzert für Orchester Sz 116