„Jacquot“ ist die Koseform von „Jacques“ und Nantes ist sein Geburtsort. Mit JACQUOT DE NANTES schuf Agnès Varda, die „Grand-mère de la Nouvelle Vague“, eine ebenso berührende wie vielschichtige Hommage an ihren Ehemann Jacques Demy. So ist der Film eine dreifache Liebeserklärung: an den Ehemann Jacquot, den Regisseur Demy und an das Kino überhaupt. Agnès Varda inszeniert episodisch Kindheitserinnerungen ihres Ehemannes und kombiniert diese mit Sequenzen aus seinen Filmen und aktuellen Kommentaren von Jacques Demy, den sie kurz vor seinem Tod vor die Kamera holte. Fast schon assoziativ kombiniert sie Dokument und Fiktion, stellt Familienszenen Filmausschnitte gegenüber und entwickelt so eine melancholische Rückbesinnung, um Leidenschaften, Träume und Visionen von Demy zu vermitteln. Der schwer erkrankte Jacques Demy starb während der Dreharbeiten, im Film wird sein Tod nie erwähnt, sichtbar ist das Sterben aber dennoch. Agnès Varda hat ihren Mann am Strand gefilmt, alleine ohne Filmteam. Sie beobachtet jede Pore seiner Haut, jedes Härchen, seinen Körper, seine Bartstoppeln: Ein intimer Augenblick des Regiepärchens, festgehalten auf Zelluloid und zugleich die letzte Aufnahme, die von Jacques Demy überhaupt gemacht wurde. (Quelle: Filmmuseum)