Auch wenn es persönliche Bilder sind, die in spezifischen Erfahrungen und Erinnerungen verankert sind, haben sie eine Tendenz zum Metaphorischen und Parabelhaften. Dies verleiht ihnen eine gewisse Abstraktion, obwohl sie sich der Figuration bedienen – ähnlich den Momenten vor dem Schlaf, wenn die Gedanken ins Metaphorische abdriften. In einem anhaltenden Prozess der Untersuchung der Malerei, ihren Möglichkeiten und ihrer zeitweiligen Selbstgefälligkeit bedient sich Karimi (geb. in Schiras, Iran, lebt und arbeitet in Köln) verschiedenen Tonalitäten, Stimmungen, Identitäten und Gesten des Mediums. Das Bildermachen wird hier zu einer Art Aufführung mit wechselnden Rollen, das weniger nach Wiedererkennbarkeit und Berechenbarkeit sucht als nach dem fragilen und schwierigen Moment, in dem sich eine Stimmung, eine Empfindung oder eine Erinnerung materialisiert und intensiviert. Es gibt Momente in seinen Bildern, die mit Transparenz und Transparent-Machen spielen und von denen eine ätherische Luminosität ausgeht; und andere, in denen einzelne Objekte frontal auftauchen, als hätten sie eine eindringliche, fast religiöse Bedeutung. Manchmal sind seine Figuren in tiefer Introspektion versunken, während alles um sie herum verschwimmt. Daneben existieren auch beunruhigende und ambivalente Szenen, die Erfahrungen zwischen Gewalt, Hingabe und Intimität andeuten. (Quelle: Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen)
Ausstellungslaufzeit: 16. März bis 9. Juni 2024.