Sechs Orte, an denen ihr in Kirschblüten schwelgen könnt

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Sechs Orte, an denen ihr in Kirschblüten schwelgen könnt

Hanami am Rhein

„Sakura“ ist der Name der japanischen Kirschblüte – und „hanami“ heißt deren Betrachtung. Das wusstet ihr schon?! Dann nehmen wir an, dass wir es mit ausgewiesenen Kirschblütenfans zu tun haben. Aber war euch auch klar, dass ihr dieses wunderbare Naturschauspiel nicht nur im Land der aufgehenden Sonne, sondern auch in Düsseldorf, einer der weltweit größten japanischen Gemeinden außerhalb Japans, erleben könnt? Je nach Witterung blühen die Kirschen hierzulande zwischen Mitte März und Mitte April. An welchen sechs Orten ihr es den Japanern gleichtun und in einem weißen und rosafarben Blütenmeer baden könnt, haben wir nachfolgend zusammengetragen. Und noch ein Tipp: Mit Picknickdecke und einer Bentobox mit japanischen Leckereien ausgestattet wird euer Hanami maximal authentisch.  

Südpark 

Rosa in allen Schattierungen, so weit das Auge reicht. Am Deichsee im Südpark lockt im Frühjahr eine Halballee von Kirschbäumen die Besucher*innen in die größte grüne Lunge der Stadt. Sechzehn Bäume stehen hier in Reih und Glied, von ihren zartrosa gefärbten Zweigen beschattete Bänke mit Blick aufs spiegelnde Wasser laden zum Hanami ein. Orientierungspunkt für Ortsunkundige: Wenn ihr den Park von der Kölner Landstraße aus an der backsteinernen Franz-von-Sales-Kirche betretet und geradeaus geht, stoßt ihr direkt auf den Deichsee. Am Ufer angekommen empfängt euch eine große Trauerweide. Von hier zweigt der Kirschbaumweg linkerhand ab. Die schönste Zeit ist der Nachmittag, wenn die Sonne die blühende Baumreihe vom gegenüberliegenden Ufer aus beleuchtet. Dort befindet sich auch das Café Südpark, wo – nach einem kleinen Spaziergang am Wasser – Kaffee und Streuselkuchen auf euch warten.  

EKŌ-Haus der Japanischen Kultur 

Hier ist alles stimmig. Die im Jōdo-Shinshū-Stil errichtete buddhistische Tempelanlage, der sie umgebende japanische Garten und der Geist, der diese Stätte umweht. Das EKŌ-Haus im Düsseldorfer Stadtteil Niederkassel wurde als Ort des Kulturaustausches und der Kontemplation geschaffen. Näher als hier könnt ihr der japanischen Volksseele also nicht kommen, und selbstverständlich sind Kirschbäume dabei die schönsten Vermittler. Die blühenden Höhepunkte der Anlage bieten die vor der Haupthalle des Tempels stehende Trauerkirsche und die Allee von Yoshino-Kirschbäumen vor dem Garteneingang. Im Frühjahr zeigen sie ihre pastellige Farbpalette. Wie wäre es, diese Augenweide bei einer Teezeremonie zu genießen? Oder gar an einem Einführungskurs in traditionelle japanische Künste teilzunehmen? Ob ihr euch in die Geheimnisse der Tuschemalerei, der Kalligrafie, des Ikebana, des Instrumentenspiels, der traditionellen Küche oder der Tänze einweisen lassen möchtet – im EKŌ-Haus ist all dies möglich. Spätestens wiederkommen solltet ihr im Herbst, wenn das Laub sich zu verfärben beginnt und der Garten an sonnigen Tagen wie in Flammen steht.  

Japanischer Garten am Rhein 

Schönheit, Aufbruch und die Unbeständigkeit aller Perfektion. Dafür steht die Kirschblüte in der japanischen Tradition. Ein weiterer Ort, an dem ihr diesen Geist atmen könnt, ist der Japanische Garten am Rhein in der nordwestlichsten Ecke des Nordparks. Hier, wo der Park am stillsten und beschaulichsten ist, findet ihr die über 5000 Quadratmeter große Gartenanlage, die ebenfalls mit blühenden Kirschbäumen lockt. Folgt man der japanischen Lehre, dann hat jeder Baum und Teich, jeder Stein und jede Quelle eine tiefere symbolische Bedeutung. Die Bäume – neben den Blütenkirschen sind im Japanische Garten auch Kiefern und japanischer Fächerahorn zu finden – werden auf spezielle Weise beschnitten. Durch den Formschnitt erhalten beispielsweise die Schwarzkiefern eine filigrane, wolkenförmige Struktur. Noch eine Portion Insiderwissen gefällig? Geplant und angelegt wurde der Garten in den 1970er Jahren vom japanischen Garten- und Landschaftsarchitekten Iwakii Ishiguro und seinem Sohn Shojiro. 

Kö-Bogen I 

Ein Symbol der deutsch-japanischen Freundschaft: Im Oktober 2013 pflanzte der damalige Oberbürgermeister Dirk Elbers gemeinsam mit dem japanischen Generalkonsul in Düsseldorf, Kaoru Shimazaki, 13 Tokio-Kirschbäume im Bereich des Jan-Wellem-Platzes und der Hofgartenterrassen. Seither sind die Terrassen vor der geschwungenen Fassade des Kö-Bogens I aus der Feder des New Yorker Architekten Daniel Libeskind ein beliebter Treffpunkt. Das gilt natürlich insbesondere in der Blütezeit. Dann nämlich wird das Hanami gemeinsam begangen. Man trifft sich auf den Stufen und bewundert die hübschen Bäume, die in jedem Jahr an Pracht dazugewinnen. Ob dabei Altbier oder Sake fließt, ist in Düsseldorf völlig unerheblich. Hauptsache, man ist zusammen und hat Spaß.  

Schwanenspiegel 

Schwanenspiegel, Kaiserteich und Kirschblüte – schon das Vokabular verrät, dass es sich hier um einen besonders malerischen Dreiklang handelt. Der Doppelteich, der im Osten von der Elisabethstraße und im Westen von der Wasserstraße begrenzt und von der südlichen Düssel gespeist wird, ist durch eine schmale, überbrückte Wasserverbindung verbunden und von einem Park nach Vorbild eines englischen Landschaftsgartens umgeben. Im Frühling, wenn die Kirschen hier in voller Blüte stehen, ist der Ort an Romantik kaum zu überbieten. Grund genug, ihn in die Top-Ten-Liste jener Orte aufzunehmen, die sich für ein erstes Date anbieten. Nach einem Picknick unter Kirschbäumen könnte sich nämlich ein Besuch des K21 anschließen, beheimatet im Ständehaus, das als Teil der Kunstsammlung NRW heute das Museum für zeitgenössische Kunst beherbergt. Über der Piazza des K21 in mehr als 25 Metern Höhe schwebt seit 2013 die riesige Rauminstallation ‚in orbit‘ des Künstlers Tomás Saraceno. Das begehbare Kunstwerk ist eine Konstruktion aus nahezu transparenten Stahlnetzen, die in drei Ebenen unter der gewaltigen Glaskuppel aufgespannt sind. Noch bis 1. Juli 2022 könnt ihr beim gemeinsamen Erkunden der Konstruktion wacklige Knie bekommen – oder euch gleich im 7. Himmel fühlen. Wetten, dass dieser Tag unvergessen bleibt?   

Die Büdericher Allee in Meerbusch 

Ihr wollt Hanami begehen, seid aber spät dran? Kein Problem. Denn so wie in Japan die Kirschblüte von Südwesten nach Nordosten wandert, gibt es auch in Düsseldorf und Umgebung Orte, an denen die Kirschen früher oder eben später blühen. Zu den Spätblühern gehören die Bäume an der Büdericher Allee in Meerbusch. Mit ihren gefüllten Blüten sorgen sie für einen besonders beeindruckenden Anblick. Die Kirschblüte wird in Meerbusch seit 2019 übrigens mit einem eigenen Fest inklusive kulinarischer Spezialitäten, Ikebana, Cosplay sowie Trommel- und Tanzdarbietungen gefeiert – eine weitere Möglichkeit, dem japanischen Lebensgefühl so nahe wie möglich zu kommen. Am besten erreicht ihr die Büdericher Allee mit den U-Bahnen U70, U74 und U76, Ausstieg ist an der Haltestelle ‚Büderich Landsknecht‘. Von dort aus braucht ihr zu Fuß noch etwa zehn Minuten bis zur Allee. 

Titelbild: Düsseldorf Tourismus

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