Durch die unerschöpflich reiche und klare Ton- und Harmoniesprache des tiefgläubigen Thomaskantors, seine feinsinnige Zusammenführung aus über-lieferten Melodien, wiederverwendetem weltlichen Kantatenmaterial, Neukomposition und festlichen bis innigen Chorälen, ist bis heute die Weihnachtsgeschichte auch Anders- und Nicht-Gläubigen vertraut.
Durch die Geburt eines Kindes, geboren von einer einfachen Frau, gerät die Welt in Bewegung. Ob man daran glaubt oder nicht, ob man es versteht oder bezweifelt, ob man es anficht oder es einen anficht – niemanden lässt dieses Ereignis kalt. Was, wenn das, was im Stall von Bethlehem vor über zweitau-send Jahren geschah, heute passieren würde? Ein Kind, dessen Geburt Erlösung verspricht, kommt mitten in der Stadt, gleich nebenan zur Welt. In Johann Sebastian Bachs Werk kommen durch seine klare, innige wie sinnliche Musik unterschiedlichste Stimmen zu Wort, die unmittelbar auf ein Ereignis reagieren, das damals wie heute ‚Neuanfang‘ erzählte und erzählt. (Quelle: Deutsche Oper am Rhein)
„Oratorium welches Die heilige Weyhnacht über in beyden Hauptkirchen zu Leipzig musiciret wurde“ von Johann Sebastian Bach (1734/35) in einer musiktheatralen Fassung von Elisabeth Stöppler