Straight Shooting & Hell Bent
Die ersten Langfilme John Fords galten lange Zeit als verschollen,
bis Kopien dieser beiden Filme im tschechischen Filmarchiv
aufgefunden wurden. Damit sind sie heute zwei der wenigen noch
erhaltenen Stummfilme des Regisseurs.
Event details
Wie Fords Arbeiten zuvor, sollte auch STRAIGHT SHOOTING eigentlich ein Kurzfilm werden, ließ sich jedoch mithilfe einer Lüge um angeblich zerstörtes und neu zu drehendes Filmmaterial auf Spielfilmlänge erweitern. Gleichzeitig führt der Film eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem frühen Western-Held Harry Carey fort, mit dem Ford noch 21 weitere Filme drehen sollte.
Carey ist in der Rolle des Outlaw Cheyenne Harry zu sehen, der von Ranchern dazu angeheuert wird, eine ansässige Farmersfamilie zu vertreiben. Das Abdrehen der Wasserzufuhr ist dabei noch eine relativ harmlose Strategie und als Harry Zeuge eines Mordes wird, schlägt er sich auf die andere Seite.
Auch HELL BENT kann als am Fließband produzierter Film
gesehen werden, gedreht mit relativ geringem Budget und
strengem Zeitplan.
Harry Carey als Cheyenne Harry – eine Figur, die er über zwei
Jahrzehnte, bis 1936 und dem Film ACES WILD spielen sollte –
landet nach einer misslungenen und blutig endenden Pokerpartie
auf der Flucht vor der Polizei in der Kleinstadt Rawhide. Dort nimmt
er einen Job in einem Nachtclub an und verliebt sich in die Tänzerin
Bess Thurston, die ihre kranke Mutter pflegt und unterstützt. Nach
einem versuchten Überfall, bei dem auch Bess‘ untätiger Bruder
Jack beteiligt ist, wird Harry schließlich Zeuge, wie Bess von dem
Bandenanführer Beau Ross entführt und in die Wüste verschleppt
wird. (Quelle: Black Box)
USA 1917, 57 min, mit engl. Zwischentiteln,· ab 18, Regie: John Ford
USA 1918, 50 min, mit engl. Zwischentiteln, ab 18, Regie: John Ford
Matthias Haarmann begleitet den Stummfilm mit Improvisationen. Affekte und visuelle Stimmungsbilder setzt er an der historischen Welte-Kinoorgel in Musik um und erzeugt durch liedhafte Melodien und deren Variationen, kurzen Motiven, Bezügen zur Minimal Music aber auch Stilelementen aus dem Jazz seine musikalische Interpretation des Films.