Voll Sehnsucht tauscht sie ihr unerfülltes Dasein an der Seite ihres Orpheus, einem so genialen wie eitlen Geigen-Virtuosen, kurzerhand gegen die erotischen Verlockungen des Schattenreichs von Pluton ein. Eine Wendung des Schicksals, der Orpheus keinesfalls im Weg stehen will. Im Gegenteil: Eurydikes lustvolles Entfliehen ins Reich des Todes kann ihm gar nicht schnell genug gehen. Und so will er eigentlich auch nichts weniger, als seine ausschweifende Frau zurückgewinnen zu müssen.
Jacques Offenbach und sein Librettist Ludovic Halévy stellen mit ihrem „Orpheus in der Unterwelt“ die antike griechische Mythologie gehörig auf den Kopf. Mit Witz und doppeltem Boden treiben sie Orpheus’ Suchen nach seiner Ungeliebten von einer bitterbösen Pointe zur nächsten und machen die wilde Travestie, der Offenbach eine zitatreiche Musik auf den Leib geschneidert hat, salonfähig. (Quelle: Deutsche Oper am Rhein)
Oper von Jacques Offenbach