Mit einer Gruppe professioneller und nicht-professioneller Tänzer*innen erforscht die Choreografin Özlem Alkış Bewegungsformen des Kranich-Semah. Semah ist ein tanzähnliches Gebet, das im Alevismus zum Höhepunkt der gemeinschaftsstiftenden Cem-Zeremonie praktiziert wird. In einem mehrere Monate dauernden Rechercheprozess, der im Rahmen einer Residenz im Realen seit dem Frühsommer dieses Jahres auch am tanzhaus nrw stattfand, widmet sich die Forschungsgruppe der körperlichen und musikalischen Begegnung in diesem Ritual der öffentlich marginalisierten alevitischen Gemeinschaft. Als Ergebnis dieses Prozesses teilen Özlem Alkış und ihre Kollaborateur*innen in Turna/Kranich vielschichtige Zugänge zum kulturellen Phänomen des Kranich-Semah. Dabei wird das Foyer des tanzhaus nrw am 02.10. zum Erinnerungsraum transformiert, der sich als ein experimentelles Format zwischen Performance und Gespräch entfaltet. Begleitend öffnet die Gruppe am 03.10. ihren gemeinsamen Arbeitsprozess in mehreren Workshops und Talks. In kurzen Vorträgen, Gesprächen und angewandten Formaten vermitteln sich Bewegungs- und Musikformen aus der alevitischen Diaspora. Özlem Alkış wurde in einer alevitischen Familie in Istanbul in der Türkei geboren. Sie lebt und arbeitet in Köln und es verbindet sie mit dem tanzhaus nrw eine kontinuierliche Arbeitsbeziehung. So präsentierte sie bereits mehrere ihrer Arbeiten am Haus, darunter Camouflage (2016) und Reverbs (2018). (Quelle: tanzhaus nrw)