Dabei ist er durchaus bereit, über Leichen zu gehen: Grausam ermordet er den Schottenkönig Duncan im Schlaf. Doch der Traum von der Macht währt nur kurz. Von Schuldgefühlen und Wahnvorstellungen gepeinigt verfängt sich Macbeth in einem Netz aus Intrigen und Verrat. Noch schrecklichere Morde folgen, aber kein noch so großes Verbrechen vermag den selbsternannten König vor dem Abgrund der eigenen Seele zu retten.
»Macbeth«, eine der letzten großen Tragödien Shakespeares, ist vielleicht sein dunkelstes Stück: Der Glaube des Individuums an die eigene Handlungsmacht, an Wirklichkeit und Wahrheit ist hier zutiefst erschüttert. Finstere Kräfte wirken in jedem einzelnen Menschen, wiederholen sich in der Historie, finden sich in den gesellschaftlichen Strukturen genauso wie in Bildern, Fantasien und Erzählungen. (Quelle: D'haus)