Der Rapstyle von Haiyti ist beeinflusst vom Southern Rap aus Atlanta, der Autotune-Effekt auf den Vocals ist omnipräsent und die Themen sind der Welt des Underground-HipHops entliehen. Trotzdem – oder gerade deshalb – ist Haiyti ein Liebling der Kritiker und Feuilleton-Redakteure. Das mag daran liegen, dass man bei Haiyti davon ausgehen kann, dass sie in ihren Lyrics eine Kunstfigur aufbaut und sich für ihr Storytelling des Gangster-Mythos ebenso geschickt bedient wie Scorsese in seinen Film-Epen.
Der Hit auf „Montenegro Zero“ ist „Sunny Driveby“. Hier verbindet Hayiti den HipHop-Mythos des Drive-By-Shootings mit einer Liebeserklärung an die begehrte Person: „Der Himmel ist blau, der Flieder fliedern / Für dich tue ich das immer wieder / Sunny sunny driveby“. Haiyti wird 1993 als Ronja Zschoche in Hamburg geboren und bekommt ihre Musikalität in die Wiege gelegt. Die Mutter ist Musiklehrerin, ihr Vater der kroatische Musiker und Musikproduzent Guido Mineo. Auch das Storytelling hat in ihrer Familie Tradition, ist ihr Großvater doch der bekannte DEFA-Regisseur Herrmann Zschoche. Haiyti wächst nach der Trennung ihrer Eltern alleine mit ihrer Mutter in einer Sozialwohnung in Hamburg-Langenhorn auf und erlebt dort das Ghettoleben, das sie in ihren Songs verarbeitet. (Quelle: Lieblingsplatte Festival)