Im Gegensatz zu vorherigen Arbeiten, in denen die porträtierten Tänzer*innen selbst auf der Bühne standen, zeichnet er hier das Porträt einer bereits verstorbenen Tänzerin und Choreografin und verwendet dafür ihr autobiografisches Buch My Life. Isadora Duncan gilt als Pionierin und Wegbereiterin des modernen Tanzes und war außerdem als Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts zuerst in den USA und dann später in Europa lebte, für ihr feministisches Engagement sowie für die Förderung der jungen Tanzgeneration bekannt. Der französische Choreograf Jérôme Bel entdeckt neben der romantischen Figur eine visionäre Choreografin, die mit großer Ausdrucksfreiheit, Vorliebe für Spontaneität und Natürlichkeit die Grundlagen für den modernen Tanz schuf, der wiederum als Ursprung des zeitgenössischen Tanzes gilt, in dem Jérôme Bel zu verorten ist. In diskursiven und empfindsamen Formen, gesprochenen Szenen und getanzten Solos und durch die Verflechtung von choreografischem Wissen mit einer theatralen Erfahrung erweckt das Stück die Erinnerung einer Biografie zum Leben. (Quelle: tanzhaus nrw)