Eine interaktive Autopsie menschlicher Gewalt
Nach einem Jahrzehnt der individuellen Arbeit in den Bereichen Bildende Kunst, Medien und Performance gründete sie sich 2019 in Berlin als Reaktion auf das Zusammenspiel von ökologischer Zerstörung, soziopolitischer Polarisierung und technologischem Fortschritt.
Die Komplexität dieser Mensch-Natur-Algorithmus-Verflechtungen findet sich in dem formalen Ansatz von [ΣXHALE] wieder. Das Stück ist die dritte Staffel ihres Langzeitprojekts Humane Methods, in dem die Gruppe einen kritischen Blick auf eine Welt wirft, in der systemische Intoleranz, Umweltzerstörung und unmoralische, technologische Entwicklungen eine allgegenwärtige Struktur der Gewalt geschaffen haben. [ΣXHALE] nimmt Gestalt an als kollektives, zeitlich begrenztes Experiment in vier Episoden. Die Zuschauer*innen werden eingeladen, entweder in einer oder in mehreren der vier verschiedenen Episoden Zeug*innen und Teil dieses komplexen zeitgenössischen Geflechts zu werden.
Das Stück ist ein lebendes Biom, das Tanz, Theater, interaktive Musik, Körperkunst und biotechnologische Installation kombiniert. Nach einer Einführungszeremonie wird das Publikum in eine gartenähnliche Umgebung geführt, wo die Zuschauer*innen isoliert und dennoch mittendrin sind – ein Ökosystem aus natürlichen und synthetischen Elementen, aus menschlichen Performer*innen, KI Algorithmen, Pflanzen und Pilzen. Durch eine Choreografie aus Wiederholung, Intimität und Spannung, die das Publikum als kathartisches Ritual umgibt und bewegt, entsteht eine gegenseitige Verbundenheit und Interdependenz. (Quelle: tanzhaus nrw)