IBUIBU BELU ist das Ergebnis einer zweijährigen Recherche über die Likurai, eine Tanztradition, die ein wichtiger Bestandteil des sozialen Gefüges auf der Insel Timor ist. Durch seine Erforschung von Bewegung, Rhythmus, Liedern und Textiltraditionen macht Eko Supriyanto deutlich, wie der Likurai-Tanz die Verwandtschaft von Menschen transportiert, die heute durch die politisch auferlegten Grenzen zwischen Nusa Tenggara Timur und dem benachbarten Timor-Leste getrennt sind. Diese Erinnerungen werden durch die sechs Tänzer*innen – von denen eine aus Osttimor stammt – und ihre gelebte Geschichte, die im Likurai zum Ausdruck kommt, verkörpert. Ein paradoxer Beweis dafür, dass Körper politische Grenzen herausfordern, während sie gleichzeitig durch sie eingeschränkt bleiben. Eko Supriyanto zählt zu den prägnantesten Choreograf*innen seiner Generation in Südostasien und hinterfragt u.a. westlich orientierte Perspektiven auf die Tanzkulturen Asiens. Er studierte Tanz, war Teil von Madonnas Drowned World-Tour, arbeitete mit Theatergrößen wie Peter Sellars und Choreografen wie Lemi Ponifasio und promovierte in Performancetheorie. (Quelle: tanzhaus nrw)