Die Kommissare
Veranstaltungsdetails
Die Schau „Die Kommissare. Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920-1950“ gehört mit zu den größten und aufwändigsten Sonderausstellungen, welche die Gedenkstätte je erarbeitet und präsentiert hat. Doch die geplante Eröffnung am 23. November 2020 stand unter keinem guten Stern: Angesichts der Corona-Pandemie musste die Mahn- und Gedenkstätte ab November auf unbestimmte Zeit für die Öffentlichkeit schließen. Jetzt ist sie unter Schutzauflagen zugänglich!
Die von Hildegard Jakobs, Dr. Andrea Ditchen und Thomas Ullrich vom Büro Ullrich kuratierte Sonderausstellung nimmt die Geschichte der Kriminalpolizei in Düsseldorf in den Blick: von der Weimarer Republik bis zur frühen Nachkriegszeit.
Sie räumt mit dem Image der „guten“ Kriminalpolizei im Unterschied zur „bösen“ Gestapo auf. Es war die Kripo, die Träger und Akteur der Verfolgung von Sinti und Roma, Homosexuellen und sozial randständigen und unangepassten Menschen war. Im auswärtigen Einsatz hinter der Kriegsfront waren Kriminalisten ebenso an Massenverbrechen beteiligt wie ihre Kollegen der Gestapo oder der Schutzpolizei. Die Ausstellung zeigt die Dimensionen kriminalpolizeilicher Verstrickung in die nationalsozialistischen Verbrechen konkret für die Beamten der Düsseldorfer Kriminalpolizeileitstelle und deren Außenstellen an Rhein und Ruhr auf.
Die Ausstellung fragt nach Modernisierungstendenzen in der kriminalpolizeilichen Arbeit der Weimarer Zeit vor dem Hintergrund eines demokratischen Rechtsstaates und analysiert deren Entgrenzung unter den Vorzeichen der nationalsozialistischen Diktatur. Ab wann wandelten sich moderne Erkennungsdienstmethoden in Allmachtsfantasien über das Lebens- und Entwicklungsrecht von Menschen? Welches Menschenbild veranlasste Kriminalisten dazu, Menschen ohne konkret vollzogene Tat als Verbrecher in Konzentrationslager zu sperren und dort oftmals dem Tod preiszugeben?
Die Erstellung der umfangreichen Ausstellung, die im Forum sowie im gesamten Hinterhaus präsentiert wird, wurde durch die Landeszentrale für politische Bildung NRW unterstützt und in Kooperation mit dem Landeskriminalamt NRW realisiert.
(Quelle: Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf)
Öffnungszeiten:
Di-Fr, So 11-17, Sa 13-17 Uhr