Mit mehr als 500 Arbeiten zeichnet die umfangreiche Gruppenausstellung die Entwicklung der Fotografie als eine Geschichte transnationaler Parallelen und Widersprüche nach. Die Werke stammen aus den Beständen der Kunststiftung The Walther Collection, deren Gründer und Namensgeber Artur Walther früher Investmentbanker bei Goldman Sachs war. Im Zentrum der Ausstellung steht afrikanische Porträtfotografie. Angefangen von ethnografischer Fotografie aus der Kolonialzeit über die selbstbestimmte Studiofotografie ab den 1940er Jahren bis hin visuellen Aktivismus zeitgenössischer Künstler*innen legt sie vielfältige Bezüge offen. Arbeiten, die verkauft wurden, um Stereotype zu verbreiten, Rassismus und Ausbeutung zu rechtfertigen, treffen auf emanzipatorische Positionen des 20. Jahrhunderts, die den Kolonialismus zum Thema machen. Ihren aktuellen Ausdruck findet die afrikanische Fotografie in Werken von Zanele Muholi, die mit den Porträts von Aktivist*innen der LGBTQ-Szene binäre Körper- und Geschlechterkonzepte hinterfragt.