Bekanntermaßen hat Johann Sebastian Bach etliche seiner Werke für verschiedene Besetzungen genutzt. Die bekannten Schübler-Choräle für Orgel sind beispielsweise Transkriptionen früherer Kantatensätze des Thomaskantors. Darüber hinaus hat er auch Kompositionen anderer Meister umgearbeitet, etwa Concerti von Vivaldi, im Original für Streichorchester, zu einer genialen Orgelsolofassung. Dieses freien Umgangs mit Original und Bearbeitung bedienen sich auch die beiden Musikerinnen Annegret Siedel und Ute Gremmel-Geuchen in ihrem Programm Copyright Bach, das sie im Juni für das Label Aeolus als CD eingespielt haben. So sind beispielsweise Auszüge aus der Mottete „Jesu, meine Freude“ für Orgel solo bearbeitet, während die berühmte d-moll-Toccata, eigentlich für Orgel, in einer Fassung für Violine solo erklingt. Weitere Orgelsolowerke wie der Mittelsatz des Concerto d-moll oder der Choral „Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter“ sind in Transkriptionen für Orgel und Violine umgewandelt. Die Möglichkeiten des Umgangs mit der Musik scheinen unbegrenzt und belegen einmal mehr die Genialität Johann Sebastian Bachs. (Quelle: IDO)