No front, aber Christin Nichols sieht immer so aus, als hätte sie gerade das Kapital gestürzt - oder zumindest einen Mercedes-Stern umgeknickt. Irgendwie umweht die Deutsch-Britin einfach eine arge Punk-Aura. Wobei die Songs ihres ersten Solo-Albums weit über jenes Genre hinausragen.
Elektronik und Post-Wave verschränken sich mit düsterem Weitwinkel-Pop und intimen, fast schon Chanson-artigen Momenten. Dazu Texte, deren Slogans man sich mit Tipp-Ex auf die imaginierte Lederjacke pinseln möchte. Texte, die aber immer auch Storys erzählen, einen tief in die Songs reinziehen - und vor allem halt auch glänzend unterhalten.
Auf Nichols‘ Album bedeutet solo übrigens noch lange nicht allein. Die Wahlberlinerin hat sich eine Gang zusammengepickt: Simeon Cöster (Isolation Berlin), Anika Henderson , Martin Steer (Frittenbude), Meghan Wright (Shybits)und Stefan Ernst sind beispielsweise Teil von ihrem kleinem Künstler*innen- Kollektiv und auf den Aufnahmen zu hören. Hallo Community!
Aber auch für die Live-Auftritte findet sich mittlerweile eine handverlesene Band an ihrer Seite. Denn für 2021 und 2022 stehen große Tour-Aktivitäten im Kalender. (Quelle: zakk)