Mit Tourette Theater machen? Auf den ersten Blick scheint das unmöglich, schließlich ist kein Text sicher und keine Bewegung wiederholbar. Doch Helgard Haug von Rimini Protokoll beweist eindrucksvoll das Gegenteil. In ›Chinchilla Arschloch, waswas‹ holt sie drei Menschen mit Tourette-Syndrom auf die Bühne. Deren Tics sind nicht steuerbar, Schimpftiraden und motorische Ausbrüche gehören zu ihrem Alltag. Gemeinsam mit der Musikerin Barbara Morgenstern unterziehen die drei Protagonisten in einem zauberhaften Abend das Theater einem Stresstest: Wie viel Absichtslosigkeit hält es aus? Wie viel Schutz kann es bieten, wenn die Bühne doch eigentlich für das Gegenteil geschaffen ist – für Präzision, Wiederholbarkeit, Kontrolle, Weltgeschichte und Spektakel?
Im Rahmen des asphalt Festivals