In den Arbeiten von CENA 11 bricht sich der Wille, körperliche Grenzen zu überwinden, bahn. Diese einzigartige Ästhetik, die sich aus höchst aufmerksamer Hinwendung zum Körper und der Ausschöpfung seinen Fähigkeiten speist, brachte CENA 11 – nicht ohne nostalgischen Unterton – den Beinamen „Punks der brasilianischen Tanz- und Performance-Szene“ ein. Mit Dark Matter ist jene dunkle Materie angesprochen, die sich nur durch Übertragungsprozesse erfahrbar oder sichtbar machen lässt und im Spannungsfeld zwischen dem Körper und Objekten entsteht. So wandeln sich Emotionen in Mimik und Muskelspannung. Was Materie ist, wie sie erfahrbar wird und welche Wirkungen sie zeitigt, bleibt in dieser Arbeit in ständiger Transformation. Durch choreografische Anordnungen, gepaart mit fiktionalen Figuren und Erzählungen, wird die vermeintliche Realität zur Oberfläche eines noch zu erkundenden Universums. Das Zusammenspiel von pandemischer und politischer Situation sowohl in Brasilien als auch in Deutschland haben Alejandro Ahmed und CENA 11 dazu motiviert, die Vorstellung in ein hybrides Kunstwerk zu transformieren:
Während das Publikum und die Performer*innen in Brasilien live in einem Theatersaal zusammenkommen, entsteht zeitgleich eine virtuelle Version von Dark Matter, welche als digitales Erlebnis nach Deutschland übertragen wird.