In A performance is a long quiet river fragt Céline Bellut danach, ob diese Unterscheidung noch zeitgemäß ist und kritisiert die privilegierte Perspektive, aus der heraus sie entstand.
Unsere Gesellschaft, ihre Architektur und Infrastruktur bietet nicht allen Körpern die gleichen Zugänge frei zu handeln, sich selbstständig zu bewegen oder unser Zusammenleben mitzugestalten. Diese strukturellen Bedingungen für das, was als aktives Handeln verstanden wird, stellt Céline Bellut zusammen mit einem Team von zwei Tänzer*innen, zwei bildenden Künstler*innen und einem Musikkomponisten in einer Inszenierung zwischen bildender Kunst und Bühnenaufführung infrage. Die Tanz- und Bewegungssprache der Tänzer*innen erforscht das performative Potenzial von Langeweile, Bewegungsstagnation und unproduktiven Handlungen, indem sie sich mit unterschiedlichen Konzepten von Passivität auseinandersetzt und ihre körperlichen Ergebnisse in Tanz, absurde Handlungen und gemeinsames Denken in Bewegung überführt. So erforscht A performance is a long quiet river am Ende auch unsere existenzielle Angst vor Passivität sowie die inneren Kämpfe, aktiv sein zu wollen – auch in einer Umgebung, in der es nicht unbedingt nötig ist, wie in einer Aufführung. Denn nichts zu tun ist zumeist der beste Weg, um etwas zu beginnen. (Quelle: tanzhaus nrw)