Wenn sie im nächsten Moment zu minimaler, aber belebender elektronischer Rhythmik ebenfalls ihre Stimme in Loops übereinanderschichtet, klingt aber alles mehr nach der musikalischen Tradition eines fremden Planeten oder einfach nach der musikalischen Zukunft. Und tatsächlich scheint es, als würde sie, wenn sie ihre Arme ausstreckt, Vergangenes und Kommendes ergreifen, um sie in schwirrenden Tönen zusammenzuführen. Die klassisch ausgebildete Künstlerin bewies in Aufnahmen mit Sun Araw oder mit ihrem Landsmann Ruum zudem ein außerordentliches Talent für eine Form der Improvisation, die sich nicht allein im dialogischen Miteinander ergeht, sondern es vermag, aus sparsamsten Grundstrukturen spontan ganze Melodien zu formen. In ihrer Vorgehensweise, Schichten auf Schichten zu legen, scheint sie dann auch Solo mit sich selbst zu improvisieren und die Resultate sehr bewusst zu gestalten. Derart bewegt sie sich durch die Musik, wie durch einen Raum voll alter, wertgeschätzter aber manchmal lange nicht mehr genutzter Dinge, angezogen von deren Gestalt, verleiht sie ihnen wieder eine neue Funktion. Eine nachdenkliche und innovative Musik, fern jeder Tristesse. (Quelle: Approximation Festival e.V.)