Interview mit Majo Bros

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Interview mit Majo Bros

Magst du uns zur Einleitung kurz ein paar Sätze zu dir sagen? Wie heißt du? Wo kommst du her und was machst du?
Marc Hennig, ich lebe und arbeite in Düsseldorf. Seit 1986 bin ich aktiver Teil der Graffiti-Szene.

Inwieweit unterscheidet sich deine Arbeit für „da draußen“ im Vergleich zu der Arbeit für Galerien und andere Innenräume?
Dabei unterscheidet sich die illegale von der legalen Arbeit. Bei ersterem versucht man immer wieder, in kürzester Zeit die möglichst größte Aufmerksamkeit zu bekommen. Bei der legalen oder Auftragsarbeit ist der Prozess, die Kommunikation mit den Anwohnern und das Verändern von etwas schon Bestehendem das Spannende.

Was motiviert dich, Kunst im urbanen Raum zu erschaffen und deine Werke im öffentlichen Raum auszustellen?
Dadurch kann sie sich jeder leisten, sie kommt zum Betrachter, ob er will oder nicht. Im Grunde das gleiche Prinzip, dem sich auch die Werbung bedient. Ein anderer wichtiger Teil ist die Teilhabe. Teil von etwas zu sein und mitzugestalten, sich selbst zu sehnen, eine Art Verantwortung zu übernehmen.

Kunst im urbanen Raum ist vergänglich und oftmals nur für kurze Zeit sichtbar. Inwiefern ist das reizvoll für dich?
Der immerwährende Prozess, eine spannende Sache.

Bei Street/ Urban Art Ausstellungen ist es für Künstler*innen oftmals ein wichtiger Punkt, das Gefühl der Straße erfolgreich in einen geschlossenen Galerieraum zu übertragen. Ist das deiner Meinung nach zwingend nötig?
Der Punkt ist wichtig, doch nicht erreichbar und für die Arbeit nicht zwingend nötig.

Deine Kunst ist unverkennbar von dem urbanen Stadtleben beeinflusst. Was fasziniert dich am typischen Stadtbild und seinen Szenarien, dass ihr dieses in eurer Kunst aufgreift?
Das Spannende ist die Herausforderung und die sich immer ändernden Formate. DIN- und A-Formate haben dagegen nur wenig Reiz.

Viele Künstler*innen arbeiten mit einem Pseudonym anstatt ihrem richtigen Namen. Was bedeutet dein gewählter Name für dich?
Welches Pseudonym meint ihr? Im Grunde sind es verschiedene Charaktere und am Ende geht es immer um Freiheit.

Woher beziehst du deine Inspiration?
Aus meiner Umgebung und natürlich aus den noch größtenteils freien jungen Menschen.

Was macht einen perfekten Ort für deine Werke in der Stadt aus? Wie wichtig ist das Zusammenspiel von Umgebung und Motiv für dich?
Einer, an dem ich noch nicht war, doch am Ende hat jeder Ort seinen besonderen Reiz.

Eine letzte Frage zu deinen Arbeiten: Was soll deine Kunst bei den Betrachter*innen auslösen?
Ein Gefühl.

Was verbindest du mit Düsseldorf?
Einen großen Teil meines Lebens und Yuppies.

Gibt es weitere Künstler oder Menschen (ganz gleich ob Urban Art, Musik, Architektur, Köbes, …) aus Düsseldorf, die dich beeinflusst haben?
Ja klar; Gawky.

Gibt es weitere Orte in Düsseldorf, die man unbedingt besuchen sollte?
Man sollte die Kiefernstraße nicht ausgelassen haben.

Gibt es etwas Letztes, was du gerne noch loswerden möchtest?
Um an dieser Stelle wieder einmal Public Enemy zu zitieren: DON‘T BELIEVE THE HYPE.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast!

Dein Instagram: @majobrothers
Deine Website: http://majobrothers.de/

Dieser Beitrag ist gefördert durch REACT-EU.

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