Waldbaden in Düsseldorf

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Waldbaden in Düsseldorf

Taucht ein in die Natur!

Packt sie euch auch bisweilen, die Sehnsucht, rauszukommen aus der täglichen Routine? Einfach mal loszulassen, Körper und Seele eine kleine Auszeit zu gönnen? Mit diesem Wunsch seid ihr mitnichten allein, doch gerade das Alleinsein ist ja oft eine Voraussetzung für Entspannung. Das gilt auch und insbesondere beim sogenannten Waldbaden. Waldbaden?! Noch nie gehört? Hinter der neuen Lieblingsbeschäftigung ruhesuchender Großstädter*innen steckt eine Stress-Management-Methode, die ihre Wurzeln in Japan hat. Das „Shinrin-Yoku“ wurde erstmals 1982 von der staatlichen japanischen Forstbehörde propagiert, um Ausflüge der stressgeplagten städtischen Bevölkerung zu fördern.

Und was unterscheidet Waldbaden vom normalen Sonntagsspaziergang? Nun, zum einen die Intensität und zum anderen die Dauer. Beim Waldbaden vertieft ihr euch in das Rauschen der Blätter, geht barfuß über Blätterteppiche, ertastet Baumrinden, füllt eure Lungen bewusst und tief mit der frischen, sauerstoffreichen Waldluft. Und da ihr dabei im besten Fall die Zeit vergesst, kann ein richtiges, ergiebiges Waldbad schon einmal vier Stunden dauern.

Doch wo sind die besten Orte, um in und um Düsseldorf auf die japanische Art Energie zu tanken? Wir nennen euch nachfolgend drei schöne Wälder in der näheren Umgebung, in die ihr mit Haut und Haar eintauchen könnt.

Eller Forst

Waldbaden an einem historischen Ort. Im Südosten der Stadt, eingebettet zwischen den Ortsteilen Eller, Vennhausen und Unterbach, liegt der Eller Forst, das älteste Naturschutzgebiet Düsseldorfs. Bereits 1935 wurden Teile des Gebietes zur „Vogelfreistätte Eller Forst“ erklärt. Heute erstreckt sich das Naturschutzgebiet über 95 Hektar, also fast einen Quadratkilometer Fläche. So vielseitig wie hier ist der Wald fast nirgendwo in Düsseldorf. Dichter Baumbestand wechselt sich mit freien Feuchtwiesenflächen ab. Besonders schön: Im Inneren des Eller Forstes haben sich auf den sumpfigen Böden besondere Waldformen, die sogenannten Erlenbruchwälder, erhalten. Das klingt nicht nur romantisch und verwunschen, sondern ist auch etwas ganz Besonderes. Denn im Erlenbruchwald steht das Grundwasser so hoch, dass in den Wintermonaten die Bäume oft wochenlang von Wasser oder Eisflächen umgeben sind. Allein die Erle hält diesen hohen Wasserstand auf Dauer aus. Die Gräben und Tümpel dieses Erlenbruchwaldes sind ein Paradies für Amphibien. Molche, Erdkröten und Grasfrösche finden hier ideale Lebensbedingungen vor. Wenn ihr Glück habt, könnt ihr bei euren Achtsamkeitsübungen auch Graureiher, Sumpfmeisen und Zaunkönige erspähen. Oder eine der sehr seltenen Wasserfedern finden, die auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten stehen und hier noch heimisch sind. Habt ihr mit allen Sinnen in diesem wunderbaren Wald aufgetankt, wartet, je nach Lust und Jahreszeit, noch ein weiteres Bad auf euch: Gleich nebenan befindet sich der Unterbacher See, ein im Sommer beliebtes Baderevier.

Grafenberger und Aaper Wald

Ursprünglich waren die beiden Forste Grafenberger und Aaper Wald, die sich im Osten der Stadt befinden, Teil eines ausgedehnten Waldgebietes zwischen der Ruhr und der Düssel, hier oberhalb Düsseldorfs vor allem bedeckt von Buchenwäldern. Noch heute findet man im Aaper Wald einige Exemplare, die bis zu 40 Meter hoch und teils über 240 Jahre alt sind. Wie fühlt es sich an, einen dieser Giganten zu umarmen? Eine solche Erfahrung solltet ihr euch beim Waldbaden in diesem Forst nicht entgehen lassen. Macht euch also auf die Suche nach den alten Riesen. Hier noch ein paar Orientierungshilfen: Der Aaper Wald wird im Westen von Rath und Oberrath begrenzt, im Osten liegt Knittkuhl, während die nördlichen Ausläufer oberhalb von Ratingen enden. Ganz im Süden befindet sich die Galopprennbahn, die bereits zum Grafenberger Wald zählt; folgerichtig bildet die berühmte Kastanienallee die Grenze. Beide Wälder zählen zum Forstrevier Mitte, das in den vergangenen gut 50 Jahren an der konsequenten Auf- und Umforstung gearbeitet hat. Ein insgesamt 100 Hektar großes Gebiet, in dem ihr in ein Meer von Bäumen eintauchen könnt. Noch ein bisschen Insiderwissen gefällig? Dort, wo ihr heute die Stille genießt, war in vergangenen Jahrhunderten Militärgebiet mit großem Infanterie-Schießplatz. Doch das ist zum Glück Geschichte.

Rotthäuser Bachtal

Das Rotthäuser Bachtal und die Wälder rundherum sind ein beliebtes Naherholungsgebiet in Düsseldorf. An einem sonnigen Wochenende kann es also auf den Waldwegen der Gegend also schon einmal etwas belebter zugehen. Das liegt natürlich daran, dass das Tal mit seinen Feuchtbiotopen, dem Bach, der ihm den Namen gab, seinen Quellen, den zahlreichen Fischteichen und ausgedehnten Schilfflächen besonders reizvoll ist. Gleiches gilt für die wertvollen Erlen-, Eschen- und Weichholzauenwälder und auch für die hiesigen Hainsimsen-Buchenwälder. Das sind Waldgebiete, in denen die Rotbuche dominiert, zu der sich aber auch gern Eichen und Bergahorn gesellen. Namensgebend und typisch für diese Forste ist die Weiße Hainsimse, ein Sauergras mit weißlichem Blütenstand. Das klingt nicht nur hübsch, sondern ist auch wunderschön anzusehen. Um bei der Meditationsübung in diesem wunderbaren Stück Natur nicht gestört zu werden, empfehlen wir: Kommt unter der Woche zum Luxus-Waldbaden. Dann habt ihr gute Chancen, unter den Bäumen allein zu sein. Oder besser: ohne menschliche Gesellschaft. Antreffen könntet ihr hier nämlich so seltene Tierarten wie den Teichrohrsänger, die Rohrammer und den Eisvogel, eine Libelle der Gattung Blaugrüne Mosaikjungfer und eine Vielzahl von Käfern. Auf Lichtungen oder sonnenbeschienenen Baumlücken trefft ihr nicht selten auch das Waldbrettspiel an, einen Tagfalter mit kontrastreichen Augenflecken.

Dieser Beitrag ist gefördert durch REACT-EU.

Titelbild: Düsseldorf Tourismus

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