Von Kunst über Kommerz bis zur Kneipenszene: Sechs Klassiker in der Altstadt

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Von Kunst über Kommerz bis zur Kneipenszene: Sechs Klassiker in der Altstadt

Hier gibt es zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas zu entdecken

Wer schon einmal in der Düsseldorfer Altstadt unterwegs war, trägt die Erinnerung für immer bei sich. Nächte, die mit den ersten Sonnenstrahlen endeten. Die Kneipen-Tour, auf der sich Freundschaften fürs Leben entwickelten. Der Club-Besuch, bei dem auf einmal die große Liebe zeitgleich vor dem Türsteher stand.  

Falls ihr schon das Vergnügen hattet, in diesem besonderen Teil der Stadt zwischen Rheinufer, Benrather Allee, Heinrich-Heine-Allee und Oberkasseler Brücke unterwegs gewesen zu sein, wisst ihr sicher, wovon wir sprechen. Falls nicht: Auf los geht’s los, das vielfältige Angebot zu nutzen. Und das reicht, sofern ihr euch nun fragen solltet, weit über das Menschen aus dem ganzen Land anziehende Partyleben hinaus. Was sich noch erleben lässt? Hier kommen die Klassiker.  

Kneipen

Ob ihr euren Besuch Wochen im Voraus planen oder euch vom Treiben der vielen Tausend anderen Menschen anstecken lassen wollt: Fest steht, dass ihr in der Stadt mit der längsten Theke der Welt zwischen 260 Bars und Kneipen wählen könnt. Ob ihr euer erstes oder 100. Alt in Traditionshäusern wie „Uerige“ oder „Schlüssel“ genießt oder aber neue Lokale ausprobiert: Enttäuschungen existieren hier nicht. Erfahrt die Highlights doch auf einer von der Stadt angebotenen Tour kennen. Und lernt, wie soeben erwähnt, neue beste Freunde kennen, die eure Leidenschaft für das Getränk mit gerade vier Zutaten teilen. Die passenden Snacks, damit euch der Trinkgenuss nicht allzu sehr auf den Magen schlägt, findet ihr natürlich auch. In einem mit Efeu und Schleifen aus Stuck verzierten Gebäude von 1708 etwa gibt’s frittierte Pizza, aber auch Hamburger einer gewissen US-amerikanischen Kette dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Und Döner schmeckt, eh klar, auch noch um drei Uhr nachts. Dann vielleicht sogar am besten. 

Kunst 

Wenn sich Pablo Picasso, Piet Mondrian und Henri Matisse an einem Ort tummeln, wisst ihr, dass ihr euch in einer der spektakulärsten Kunstsammlungen Deutschlands befindet. Die Sammlung K20 (Grabbeplatz 5) zeigt Kunstwerke des 20. Jahrhunderts und zieht entsprechend Publikum aus allen Alters- und Einkommensklassen an. Ihre Nachbarin gleich gegenüber, die Kunsthalle (Grabbeplatz 4), steht ihr dabei in nichts nach: In dem auch die Kabarettbühne „Kom(m)ödchen“ und den weltberühmten Club “Salon des Amateurs” beherbergenden Haus findet ihr Werke deutscher Kunstschaffender. Klar, dass die Student*innen der global angesehenen Kunstakademie davon träumen, hier eines Tages ebenfalls auszustellen. Verpasst nicht den Rundgang im ersten Quartal des Jahres, bei dem die angehenden Künstler*innen ihre Werke im stattlichen Gebäude der Hochschule (Eiskellerstraße 1) präsentieren. Aber auch Street Art gehört zur Altstadt ganz selbstverständlich dazu. Vor der St- Lambertus-Kirche entdeckt ihr beispielsweise eine Frau mit Kind auf dem Arm, die auf einer Litfaßsäule stehend die vorbeiziehende Menge im Blick behält. Gefertigt von Künstler Christoph Pöggeler, findet ihr nur wenige Hundert Meter weiter, auf dem rechten Teil der Oberkasseler Brücke, mit dem küssenden Paar eine weitere seiner im Stadtzentrum Düsseldorfs verteilten Arbeiten. 

Kommerz 

Ähnlich wie bei der gigantischen Auswahl an Kneipen und Bars lockt die Altstadt auch mit einer Vielzahl verschiedenster Geschäfte, die wie zusammengewürfelt und dabei doch auf wundersame Weise passend nebeneinander liegen. So findet sich eine Goldschmiede mit dicken Panzerketten aus Platin im Schaufenster neben einem kleinen Donut-Shop, der perfekt glasiertes Gebäck verkauft, das Punks sich auf der Zunge zergehen lassen. Einer der bundesweit besten Buchläden sitzt im Heine-Haus, während ihr zwei Ecken weiter knallbunte Sneaker mit Samt-Schnürsenkeln bekommt. Gefährlich wird’s, wenn ihr auf den Spuren eurer Spieler-Idole wandeln wollt und im Fortuna-Fan-Shop vorbeischaut. Der liegt nämlich in unmittelbarer Nähe zu einem Schokogeschäft! Oder sehnt ihr euch nach dem Wilden Westen? Dann gäbe es die passenden Cowboy-Stiefel zu ergattern. Mit inhabergeführten Boutiquen und Ablegern großer Ketten bleibt in der Düsseldorfer Altstadt niemandem sein Shopping-Vergnügen verwehrt. Im Gegenteil: Auf dass die Kreditkarte glüht! 

Kirche 

War da nicht was? Doch, genau. Nach einem kurzen Moment des Innehaltens hört ihr die Töne der Orgel genau. Mit etwas Glück lauscht ihr bei einem Besuch der St. Lambertus-Kirche  (Stiftsplatz 7) unweit des Rheins den musikalischen Proben für den Gottesdienst oder aber eines der vielen Konzerte, die hier regelmäßig mit gefeierten Organist*innen aus aller Welt stattfinden. Aber auch ohne Untermalung des eindrucksvollen Instruments lohnt sich eine Stippvisite des Hauses im Stile der Backsteingotik, das allein mit einer wunderschön detailreichen Kanzel und einem wegen falsch verwendeten Holzes verdrehten Turmdachs auch weniger kirchenbegeisterte Besucher*innen beeindruckt. Über die gesamte Altstadt verteilt findet ihr gleich mehrere Gotteshäuser von besonderer Bedeutung: Die barocke St. Andreas-Kirche (Andreasstraße 27) weist beispielsweise wunderschöne Stuckarbeiten auf, während die evangelische Johanneskirche (Martin-Luther-Platz 39) mittwochs zur Mittagszeit zum Lauschen des Orgelspiels einlädt.  

Kasematten 

Wenn ihr euren Flammkuchen noch näher am Rhein genießen wollt als an den Kasematten, also dem Rathausufer, müsst ihr wohl reinspringen (oder, Spaß beiseite, auf einem der Ausflugsschiffe speisen). Die Meile am Kai erfreut sich bei Einheimischen wie Tourist*innen einer so großen Beliebtheit, dass ihr am Wochenende wahrscheinlich eher sechs Richtige tippt als einen Tisch in einem der fünf Restaurants zu ergattern. Wenn ihr also ein Plätzchen entdeckt, sprintet, als gäbe es keine andere kulinarischen Versorgung in der Stadt, und lasst euch erschöpft, aber glücklich nieder, um etwa von kräftig in Knobi geschwenkten Meeresfrüchten oder saftigem Brathähnchen  zu kosten. Viele Fans der Kasematten lieben nicht nur die Aussicht auf den Rhein und das gegenüberliegende Oberkassel, sondern auch das Bestaunen der neuesten Garderobe der Vorbeilaufenden. Apropos: Vergesst nicht, „Rivertime“ an der Wand der Freitreppe am Burgplatz fotografisch festzuhalten – oder gleich selbst davor zu posieren. Schließlich bilden die Hunderttausenden von bunten Keramikstücke einen einzigartigen Hintergrund! 

Kino 

Ihr könnt den Weg zu einem der kulturellen Highlights der Altstadt leicht verfehlen, mag die Schneider-Wibbel-Gasse doch ein wenig untergehen im Trubel von Diskotheken, Lokalen mit Landesküche und Touri-Shops. Aber die kurze Suche nach einem der besten Programmkinos Düsseldorfs lohnt sich unbedingt, schaut ihr im seit 1957 existierenden „Cinema“ doch Highlights der gesamten Kinogeschichte. Ein paar Treppenstufen in den Keller des Hauses hinabgestiegen, steht ihr beinahe schon im Saal, in dem gemütliche Sessel zum Verweilen einladen. Ehe ihr euch verseht, machen die Vorhanghälften der Leinwand Platz, auf der neue sowie historische Dramen, Thriller und Tragikkomödien euch in ihren Bann ziehen. Wenn ihr euch nach Ende des Films in einer Traumwelt wähnt, verlasst sie noch nicht: Mit einem Spaziergang vorbei am Rathaus der Stadt sowie dem Schifffahrtsmuseum (Burgplatz 30) kommt ihr euch in der Müller-Schlösser-Gasse für einen kurzen Moment ganz allein vor auf dieser Welt.  

Titelbild: Düsseldorf Tourismus

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