Sechs Orte für ein geballtes Shopping-Vergnügen

|

Sechs Orte für ein geballtes Shopping-Vergnügen

Exklusive Einkaufspassagen

Sei es die Passage des Panoramas in Paris oder die Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand – in manch einer europäischen Metropole besitzen Einkaufspassagen eine fast ebensolche Anziehungskraft wie berühmte Bauwerke oder Museen. Denn clever konzipiert, punkten sie gleich doppelt und beziehen ihren Charme nicht nur aus dem Mix der versammelten Geschäfte, sondern auch aus ihrer Architektur und dem Ambiente. In einer Stadt wie Düsseldorf allemal. Zum einen besticht hier die Shoppingszene durch Vielfalt und bietet ebenso Platz für die traditionsreiche Designermarke wie für den beliebten Lifestyle-Store. Zum anderen ist es den Stadtplanern immer wieder gelungen, historische Bausubstanz in innovative Quartiersgestaltung einzubinden. Und wenn jetzt bald der Herbst kommt und die Tage nasser werden, kann eine Überdachung die Shoppinglaune nur heben. Oder wie wäre es mit einem Stopp in einem der zahlreichen Restaurants, die euch in den einschlägigen Düsseldorfer Einkaufspassagen kulinarisch verwöhnen? Einfach mal losbummeln! 

Kö Galerie 

Es gibt kaum eine europäische Adresse für Luxusshopping, die bekannter ist als die Königsallee. Und so liegt es fast schon in der Natur der Sache, dass sich hier auch einige sehr exklusive Einkaufspassagen befinden. Allen voran: die Kö Galerie. Der Düsseldorfer Architekt Walter Brune, auf dessen Konto auch die Schadow Arkaden gehen (wenn ihr runterscrollt, findet ihr mehr dazu), konzipierte sie in den 1980er Jahren nach dem Vorbild der italienischen „gallerie commerciali“ des 19. Jahrhunderts: Vier Passagen laufen auf ein 25 Meter hohes Atrium zu, hier verbinden Rolltreppen die insgesamt drei Etagen. Die gläserne Kuppel, der verbaute Marmor, die Namen von Düsseldorfer Persönlichkeiten auf in den Boden eingelassenen Gedenkplatten – von Gustaf Gründgens bis Paul Klee: all das atmet Geschichte und steht in bester Kö-Tradition. Die Exklusivität setzt sich fort bei den Geschäften. Auf insgesamt 20.000 Quadratmetern haben Hackett London, Gant, Lacoste, Aigle und van Laack ein Zuhause gefunden, aber auch Samsonite, Hut Couture M/V oder der japanische Lifestyle-Anbieter Muji. Vorboten des erlesenen Geschmacks sind die Stores von Karl Lagerfeld, Brunello Cucinelli und Jil Sander an der Kö-Front. Vis-à-vis verführt die Terrasse des Ristorante Barolo zum Kö-Spotting.    

Sevens 

In unmittelbarer Nachbarschaft und dank eines Durchbruchs mittlerweile direkt mit der Kö Galerie verbunden: das Sevens. Zwei Einkaufspassagen so dicht beieinander, ergibt das Sinn? Die Antwortet lautet: ja. Denn im Sevens liegt der Schwerpunkt auf einem Mix aus Lifestyle, Mode, Technik und Gastro. Ursprünglich war das zur Jahrtausendwende an den Start gegangene Einkaufszentrum als Themenkaufhaus geplant – ein Thema pro Etage, daher der Name. Wenn ihr heute in die große, offene Halle spaziert, findet ihr im Erdgeschoss Namen wie Emporio Armani, Philipp Plein und Peserico, aber auch Inglot Cosmetics oder Chanel Beauté. Auf den oberen fünf Etagen residiert Ankermieter Saturn. Dazu passt der Blickfang des Sevens, eine 1,2 Tonnen schwere LED-Kugel, die über den Köpfen der BesucherInnen schwebt. Sie war bei der Expo in Shanghai das Highlight des Deutschen Pavillons. In der Food-Lounge im Untergeschoss wird kulinarische Völkerverständigung geprobt. Von der Aloha Bowl mit Lachs, Teriyaki Sesam, Avocado und Mango über den „Premium Döner“ und Burrito bis hin zum Lamm mit Pinienkernen und Taboulé – an über zehn Gastro-Ständen habt ihr hier die Qual der Wahl. Jüngster Neuzugang im Sevens ist der Sneaker-Store Spacewalk mit einem Sortiment, das bei Nike anfängt und bei Offwhite, Balenciaga und Louis Vuitton noch lange nicht aufhört.  

stilwerk 

Wie das Sevens ist auch das stilwerk an der Grünstraße, nur wenige Schritte von der Kö entfernt, ein Kind der Jahrtausendwende. Vielleicht erinnert sich der/die eine oder andere von euch noch an das Wellenbad (!), das sich hier zuvor befand. Nach dessen Abriss entstand an gleicher Stelle ein imposantes 32 Meter hohes Gebäude mit gläserner Front und einem Glasdach, das an schönen Tagen geöffnet werden kann. Im Innern: ein elliptisches Atrium, um das sich auf fünf Galeriegeschossen und 17.000 Quadratmetern die Großen des Interior Designs in mehr als 30 eigenen Stores präsentieren. Von Kartell, Ligne Roset und SieMatic über Bang & Olufsen bis hin zu NØYE living und Fatboy. Die Liste der im stilwerk vertretenen Marken ist noch länger: Knoll, Muuto und Thonet sind nur einige der klingenden Namen. Ihr sucht ein Bett oder doch nur eine Vase, plant eine neue Küche oder interessiert euch für die Eigenschaften von Parkett? Kommt vorbei. Inspiration bieten auch immer wieder Pop-up-Stores und temporäre Ausstellungen und Events.   

Girardethaus  

Wir kehren zurück auf die Kö, wechseln aber auf die sogenannte Bankenseite. Diese Bezeichnung trifft es allerdings nicht mehr, denn in den letzten Jahren hat hier, auf der Westseite der Königsallee, ein Wandel eingesetzt: Banken sind gegangen, der Einzelhandel nutzt entstandene Freiräume. Die französische Luxusmarke Hermès wagte schon 2014 den Sprung über den Kö-Graben und hat sich im Girardethaus Ecke Trinkausstraße auf großzügigen 350 Quadratmetern ein neues „Maison“ eingerichtet. Das 1909 erbaute, unter Denkmalschutz stehende Girardethaus firmierte zwischenzeitlich unter dem Namen WZ-Center. Bis in die 70er Jahre hinein wurden hier im Innenhof Zeitungen gedruckt. Als die Druckmaschinen verlegt wurden, entstand eine exklusive Einkaufspassage. Nun hat die Schweizer Marke Akris hier ihr Düsseldorfer Flagship und steuert in Form klarer Linien, perfekter Schnitte und hochwertiger Stoffe edles Understatement bei. Kaviar Gauche aus Berlin sind mit ihrem Bridal Concept Store vertreten: champagnerfarbene Wände, ein Boden wie aus Elfenbein, als Zentrum ein Baum aus Edelstahl, über und über behängt mit handgefertigten Kleidern und Schleiern – ein Traum in Weiß. An der Trinkausstraße findet ihr noch zwei weitere deutsche Designgrößen: Dorothee Schumacher und, auf der anderen Straßenseite, Iris von Arnim. 

Schadow Arkaden 

Wusstet ihr es? Auch in den Schadow Arkaden wurden früher tatsächlich Zeitungen gedruckt – hier waren es die der Rheinischen Post. Und auch in diesem Fall ist es eindrucksvoll gelungen, ein einst industriell genutztes Areal neu zu bespielen. Bei der Gestaltung der 1994 eröffneten Schadow Arkaden hatte einmal mehr Kö-Galerie-Kreateur Walter Brune die Finger im Spiel, aber auch der argentinische Op-Art-Künstler Julio Le Parc und ZERO-Legende Otto Piene hinterließen ihre Handschrift: der eine mit dem scheinbar schwebenden Glaszylinder über dem Eingang an der Ecke Schadow-/Blumenstraße, der andere mit der imposanten Glaskuppel im Zentrum der Einkaufsgalerie. Auf etwa 17.000 Quadratmetern und drei Etagen präsentieren sich hier etwa 60 EinzelhändlerInnen. Mit dabei sind Namen wie Esprit und Zara, aber auch Repeat Cashmere, Oui oder Gant, Roeckl oder Bree. Menswear-Anbieter Anson’s residiert mit seinem Multibrand-Sortiment auf drei Etagen. Was ihr außerdem findet: Kosmetik und Pflegeprodukte von Mac, Sephora, L’Occitane, der Parfümerie Schnitzler oder The Body Shop und Erlesenes von den Chocolatiers Läderach und Neuhaus. Stunden verbringen kann man bei A&O Medien mit toller Vinyl-Auswahl. Und wer danach Hunger verspürt: Das Gastro-Angebot in den Arkaden ist breit gefächert. Oder ihr besucht das Theater an der Kö im Untergeschoss. 

Kö-Bogen 

Auch der Kö-Bogen ist eine Shopping-Destination – doch er ist natürlich viel mehr als das: ein modernes Wahrzeichen, vergleichbar mit den Gehry-Bauten im MedienHafen, ein Geschenk für jede/n, der/die moderne Formensprache liebt und architektonische Superlative schätzt. Das gilt umso mehr, seit der Kö-Bogen II (auch bekannt als KII) fertiggestellt wurde. Aber der Reihe nach: Vor nicht ganz zehn Jahren eröffnete der Kö-Bogen 1, ein fünfstöckiges Gebäudeensemble aus der Feder des New Yorker Stararchitekten Daniel Libeskind. Hier, zwischen Kö und Hofgarten, wo die DüsseldorferInnen heute vor einer geschwungenen Fassade aus Glas und hellem Naturstein flanieren und unter den Sonnenschirmen der ansässigen Gastro pausieren, befand sich einst einer der Verkehrsknotenpunkte der Stadt. Shoppen? Heute gut, denn das Kaufhaus Breuninger mit seinem hochkarätigen Sortiment an Mode, Lederwaren, Accessoires und Kosmetik ist einer der Kö-Bogen-Mieter, und auch der Apple Store sorgt für Frequenz. Auf dem benachbarten Platz zwischen Düsseldorfer Schauspielhaus und Schadowstraße stiehlt nun jedoch der Kö-Bogen II der Nummer eins ein wenig die Show, entworfen vom Düsseldorfer Architekturbüro Ingenhoven. Eine Markthalle mit begehbarem begrünten Dach steht einem mit acht Kilometer Hainbuchenhecken begrünten Gebäude gegenüber. Die Begrünung bindet Feinstaub und fungiert als natürliche Klimaanlage – Architektur der Zukunft. 

Titelbild:  Düsseldorf Tourismus

Jetzt zum Newsletter anmelden und keine Neuigkeiten mehr verpassen