Sechs Fahrradrunden, die euch richtig auf Touren bringen

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Sechs Fahrradrunden, die euch richtig auf Touren bringen

Rheinisches Radparadies 

Es liegt in der Natur der Sache – am Rhein lässt es sich wunderbar radeln. In Düsseldorf haben die findigen Stadtplaner das sogar rechts und links des Stroms ermöglicht, so dass sich, unter Einbeziehung der Brücken, schon innerstädtisch unzählige Möglichkeiten für kleine und größere Runden ergeben. Was ihr dabei alles entdecken könnt und welche Tour für welchen Fitnessgrad geeignet ist, verraten wir euch im Nachfolgenden. Und nicht nur das: Für diejenigen, die mal so richtig Gas geben und auch bei widrigstem Wetter in die Pedale treten wollen, können wir ein ganz spezielles Indoor-Cycling empfehlen. Also: Rauf auf den Sattel und rein in die Pedale! 

Zum Benrather Schloss 

Ausgangspunkt für diese Tour ist der Süden Düsseldorfs, genauer gesagt das Zeitfeld am Volksgarten. Das Schöne an dieser Strecke: Sie ist sehr abwechslungsreich, verbindet einige ländlichere Stadtteile Düsseldorfs mit einem architektonischen Highlight der Stadt, dem Schloss Benrath. Viele Abschnitte sind autofrei und führen durchs Grüne, was die Tour auch kinderfreundlich macht. Allerdings: Ein bisschen Kondition ist schon erforderlich, um die circa 25 Kilometer zu bewältigen. Also genug Zeit einplanen. Zunächst wird der Volksgarten der Länge nach durchquert, eine Brücke an seinem südlichen Ende führt über die A46. Folgt dann der Beschilderung Richtung Himmelgeist, passiert im Verlauf den Botanischen Garten und radelt ein Stück weit auf dem Deich eines Kanals entlang, bevor ihr nach Himmelgeist abbiegt. Auf wenig befahrenen Straßen geht es nun durch Himmelgeist. Am Schloss Mickeln fahrt ihr links auf Am Steinebrück und weiter auf Am Trippelsberg vorbei an idyllischen Pferdekoppeln und einer kleinen Kapelle. Ab hier folgt ihr den Schildern Richtung Benrath. An der großen Bonner Straße wird es für ein paar Minuten urban, aber neben der vierspurigen Straße verläuft ein schnurgerader Fahrradweg. Sobald der Rhein ins Blickfeld rückt, biegt ihr rechts ab und folgt dem Verlauf des Stromes noch so weit, bis linkerhand der Schlosspark in Sicht kommt. In ihn taucht ihr nun ein, radelt auf den schnurgerade und symmetrisch angelegten Wegen geradewegs zum Düsseldorfer „Versailles“. Ein Picknick im Park? Ein Kuchen im Schlosscafé? Ein Besuch im Küchengarten oder im Gartenmuseum? Oder lieber die Pedale gegen Filzpantoffeln tauschen und vor der Rückkehr in die Innenstadt bei einer Schlossführung noch ein bisschen in Barockromantik schwelgen? Alles, wie es euch beliebt. Die Strecke zurück kennt ihr ja schon.   

Nach Kaiserswerth 

Ausgangspunkt für diese Runde ist das Varieté Apollo unter der Rheinkniebrücke. Der Vorteil bei dieser Tour: Ihr braucht keine Karte, schließlich geht es rund zwölf Kilometer immer nur am Rhein entlang. So könnt ihr euch quasi nicht verfahren. Auf der von Niklaus Fritschi und Benedikt Stahl gestalteten Uferpromenade geht es rechtsrheinisch stetig gen Norden. Ihr passiert die Altstadt, den Burgplatz mit dem Schlossturm, dem einzigen Überbleibsel des Stadtschlosses von Jan Wellem, und folgt dann Vater Rhein stromabwärts. Hinter den Rheinterrassen beginnen die Rheinwiesen. Hier führt euch ein schattiger, geschotterter Weg bis zur Theodor-Heuss-Brücke, nach deren Unterquerung ihr wieder Asphalt unter den Rädern habt und euch den Weg mit Inline-Skater*innen und Jogger*innen teilt. Hinter der Messe und dem Stadion, die ihr zu eurer Rechten liegen lasst, erreicht ihr den Deich, auf dem ein geteerter und autofreier Weg ins Grüne führt. Obwohl ihr gefühlt immer geradeaus radelt, folgt ihr den großen Schwüngen des Flusses, das lässt sich unschwer am Sonnenstand oder der Position des Rheinturm in eurem Rücken erkennen, der mal links und mal rechts des Stroms zu stehen scheint. Hier oben im Norden der Stadt gibt es Rheinauen, so weit das Auge reicht, einzig unterbrochen von den markanten Pylonen und Spannseilen der Flughafenbrücke. Nach deren Unterquerung habt ihr das Ziel dann schon vor Augen: Kaiserswerth, den dörflichen Stadtteil mit den pittoresken Ruinen der Kaiserpfalz aus dem 12. Jahrhundert. Im Sommer solltet ihr unbedingt einen Stopp im Biergarten des benachbarten „Burghofs“ einlegen. Von hier aus habt ihr nicht nur einen tollen Blick auf den Rhein, ihr könnt auch die kleine Fähre sehen, die euch bei dessen Überquerung hilft, denn es geht linksrheinisch zurück. Auch auf dem Rückweg bleibt der Fluss stets in Sichtweite. Nach etwa 50 Minuten erreicht ihr die Rheinkniebrücke und könnt nach deren Überquerung am KIT Café neben dem Apollo einen Sundowner genießen.     

Die City-Brückenrunde 

Nicht immer steht ein halber oder ganzer Tag zur Verfügung, wenn ihr Lust auf eine Radtour habt. Daher kommt nun eine kleine Cityrunde, die nach einem langen Arbeitstag genau das Richtig ist und dennoch ein paar Highlights einschließt. Ihr startet linksrheinisch an der Kreuzung Düsseldorfer Straße und Kaiser-Wilhelm-Ring und folgt dem Verlauf des Kaiser-Wilhelm-Rings nach Norden. Links passiert ihr eine Reihe von Villen in spektakulärerer 1a-Lage mit exklusivem Rhein- und Altstadtblick. Ihr unterquert die Oberkassler Brücke. Dort, wo der Kaiser-Wilhelm-Ring in den Kaiser-Friedrich-Ring übergeht, zweigt ein kleiner geteerter Weg nach rechts ab. Er führt euch auf einen schönen Fahrradweg auf dem Rheindeich, der parallel zu einem separaten Fußgängerweg verläuft. Die Rheinwiesen hier sind nicht nur eine beliebte Schaf-, sondern auch die reine Augenweide. Das weite Grün der Wiesen vor dem glitzernden Blau des Flusses wirkt beruhigend auf die Sinne. Ihr unterquert die Theodor-Heuss-Brücke und stoßt dann auf das Löricker Freibad. Hier biegt ihr links ab und folgt einem höher gelegenen Deichweg, der euch zur Theodor-Heuss-Brücke zurückbringt. Einmal den Fluss überqueren dann die spiralförmige Fahrradrampe runter und schon geht rechts auf der Cecilienallee weiter, wo euch ein schattige Schotterwerg entlang des Rheinparks an dem links gelegenen neobarocken Oberlandesgericht und an den Rheinterrassen rechterhand vorbeiführt. Das Fortuna-Büdchen, Kult-Treffpunkt der Einheimischen, ist bei Sonnenuntergang ein toller Ort für eine kleine Erfrischung, bevor ihr auf der Rheinuferpromenade, vorbei an Tonhalle und Altstadt, zurück zur Rheinkniebrücke gelangt.   

Hamm und Hafen-Runde 

Diese Tour zeigt euch die urbane wie die dörfliche Seite der Stadt. Ihr startet im Düsseldorfer MedienHafen, genauer gesagt am „Neuen Zollhof“ von Stararchitekt Frank O. Gehry, einem Gebäudeensemble, das seit seiner Entstehung im Jahr 1999 zu den Wahrzeichen der Rheinmetropole zählt. Von hier aus bewegt ihr euch in Richtung Rheinturm, in dessen Schatten eine Fußgängerbrücke den Hafen überspannt. Diese kleine Brücke ist einer der besten Aussichtspunkte der Stadt, hat man hier doch den Hafen, den Rhein und die Altstadt im Blick. (Wenn am Abend des Düsseldorfer Japantags das berühmte Feuerwerk gezündet wird, ist sie also the place to be.) Hinter dieser Brücke beginnt der Paradisstrand, der nicht umsonst diesen Namen trägt! Oberhalb des langezogenen Standstrandes radelt ihr nun entspannt auf dem Deich bis ihr nach Hamm gelangt. Hier lohnt es sich, einen kleinen Abstecher in den Ortskern zu machen, um dich das fast dörfliche Leben dieses Stadtteils anzusehen. Zurück am Rhein radelt ihr weiter bis zur Südbrücke, folgt ein Stück dem Südring in Richtung Innenstadt und biegt dann links auf die Volmerswerther Straße ab und folgt stur ihrem Verlauf bis sie zunächst zur Martinstraße, dann zur Neusser Straße und ein paar Meter hinter der Bilker Kirche schließlich zur Lorettostraße wird. Hier warten unzählige Cafés und Restaurants darauf, euch für den sportlichen Einsatz zu belohnen. Den Rheinturm grüßt euch wieder, wenn ihr am nördlichen Ende der Lorettostraße links in den Fürstenwall abbiegt.        

Aaper Wald 

Nun zu den Sportskanonen, denen das gemütliche Radeln am Rhein nur ein müdes Gähnen entlockt. Für sie warten im Aaper Wald ein paar hübsche Steigungen. Zwar ist der Höhenzug im Osten kein Vergleich zu den Alpen. Die höchsten Stellen von Aaper und Grafenberger Wald kommen gerade mal auf 150 Meter. Aber wer die Wege an den steilsten Stellen nimmt, kann seinen Puls schon etwas in die Höhe jagen. Das werden auch die Teilnehmer der Tour de France bestätigen, die hier im Rahmen des Grand Départ 2017 einen Teil der ersten Etappe absolvierten. Allerdings: Ihr seid vorzugsweise auf einem Mountainbike unterwegs. Start und Ziel der Runde ist der Staufenplatz. Los geht’s Richtung Norden auf der Ernst-Poensgen-Allee, von der aus ihr rechts auf die steile Fahneburgstraße biegt, genauso wie die Tour de France-Fahrer. An der Wegkehre, an der sie zur Rennbahnstraße wird, orientiert ihr euch Richtung Golfplatz und dann Richtung Segelflugplatz, bis ihr auf die Straße Neu-Dellerhof kommt, die parallel zur A44 verläuft. Glückwunsch! Damit habt ihr den höchsten Punkt der Tour erreicht. Rasant geht es dann die Knittkuhler Straße abwärts. Kurz vor der Bergischen Kaserne biegt ihr rechts nach Knittkuhl auf die Straße Am Mergelsberg ein. Hier gilt Tempo 30 – auch für Radler. Am Ortsausgang stoßt ihr auf das Sträßchen In der Flieth, das in einen schmalen Waldweg mündet. Der führt immer am Waldrand entlang und einmal um den Gallberg herum. Folgt ihr dem Weg über die nächsten beiden Kreuzungen und auch über den Forster Weg hinweg und biegt am Bauerngarten Benninghoven rechts ab, landet ihr an der Galopprennbahn. Über die Rennbahnstraße und Fahneburgstraße geht es dann in Windeseile hinab zum Staufenplatz, wo ihr im Eiscafé Luna euren Energiespeicher wieder auffüllen könnt.  

Becycle 

Es regnet, es stürmt. Und ihr habt trotzdem Lust zu Radeln? Dann seid ihr im Becycle an der Oststraße an der richtigen Adresse. Das Konzept stammt aus der deutschen Hauptstadt, in Düsseldorf führt die Schwägerin der Berliner Gründerin, Jennifer Goelitzer, das Boutique-Sportstudio, dessen Spezialität Indoor-Cycling ist. Wie bitte?! Drinnen radeln klingt nach Langeweile? Mitnichten! Der Cycling-Raum, der das Herzstück des Studios bildet, ist einem Club nachempfunden und so geht es dort auch zu. Vorne ein DJ-Pult und eine Anlage, die es in sich hat. Daneben eine Trainerin oder ein Trainer, der euch zu Höchstleistungen aufpeitscht. Die 26 Räder, die euch hier zur Verfügung stehen, sind im Halbkreis auf zwei Ebenen angeordnet, so dass im Ride-Kurs eine besondere Dynamik entsteht. Einmal im Monat legen DJs live auf, diese Veranstaltungen sind natürlich besonders beliebt. Steigt ihr dann völlig ausgepowert von eurem Fitness-Rad, hilft euch das ebenfalls hier angebotene Yoga, die Muskulatur zu dehnen und eure Atmung zu beruhigen. Kurzum: Das perfekte Match. Übrigens: Alle Kurse werden in Englisch abgehalten, da viele Expads zu den Becyclisten gehören. 

Titelbild: Düsseldorf Tourismus

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