Sechs koreanische Restaurants, in denen der Ferne Osten ganz nah ist

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Sechs koreanische Restaurants, in denen der Ferne Osten ganz nah ist

S(e)oul Kitchen 

Wer je über die Immermannstraße flaniert ist, der weiß: In Düsseldorf gehört die japanische (Ess-)Kultur fraglos zum Alltag. Doch bei aller Liebe zu Sushi und Co.: Die Vielfalt an Restaurants mit fernöstlicher Küche endet damit in der Rheinmetropole noch lange nicht. Weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist das Angebot an koreanischen Restaurants. Vielen von ihnen findet ihr nur ein paar Meter von Little Tokyo entfernt, rund um die Oststraße. Aber auch im Oberbilker Kiez gibt es einen Geheimtipp. Die koreanische Küche gilt übrigens als eine der gesündesten überhaupt – also zieht los und lasst es euch schmecken! 

YoGi  

Das Publikum ist jung, das Ambiente passt und zugleich ist das Essen in dem kleinen Restaurant auf der Grupellostraße sehr authentisch. Kein Wunder, dass sich das YoGi auch in der koreanischen Community Respekt erarbeitet hat. Und das, obwohl hier im Oststraßenviertel die Konkurrenz groß ist. Trotz ungezwungener Atmosphäre – die Deko besteht unter anderem aus koreanischen Reklametafeln – ist reservieren also Pflicht. Wer einmal einen der Tische ergattert hat, freut sich über den freundlichen Service und bestellt am besten gleich mehrere Gerichte von der umfangreichen Karte, damit alle mal probieren können. So ist es in Südkorea ja gelebte Kultur. Klassiker wie die würzig-scharfe Nudelsuppe Jjampong oder auch Schweinebulgogi werden ergänzt von tollen Kleinigkeiten wie Bokumbab, Reis mit Kimchi, gehaktem Seetang und Sesamöl. Hochgelobt auch die Hühnerfüße. Dazu ein Bier oder ganz stilecht eine Runde Soju, in Südkorea eine Art Nationalgetränk, das du im YoGi auch als Cocktail verkosten kannst. Eine Empfehlung für alle, die den koreanischen Lifestyle lieben.       

Seoul 

Kimchi, ein fermentierter Chinakohl, gilt als koreanisches Nationalgericht und echtes Superfood. Ehrensache, dass das Kimchi im Seoul hausgemacht ist! Das Seoul, das auf der Klosterstraße mitten in Little Tokyo die Stellung hält, ist ein echter Familienbetrieb. Bio-Fleisch und regionales Gemüse von Düsseldorfer Gemüsebauern – darauf schwören die Inhaber Hee-Jeong und Haeng-Goo Yeo. Die Familienrezepte wurden über Generationen weitergegeben und basieren nicht zuletzt auf traditionellen Zutaten, die aus Südkorea importiert werden. Das schmeckt und das sieht man: Die Banchan, die köstlichen kleinen Beilagen, sind auch optisch ein Genuss und suchen in Düsseldorf ihresgleichen. Beliebt zudem: Bibimbap, die heißen Steintopfgerichte, ebenso die Seoul Poke Bowl, die auch etwas für Vegetarier ist. Das Ambiente im Seoul ist klassisch asiatisch, die Atmosphäre überaus gastfreundlich. Auch die Inhaber selbst servieren schon mal und erklären auf Nachfrage gerne das eine oder andere Gericht. Gut für Leute, die zum ersten Mal Koreanisch essen gehen. Ein Tipp zum Schluss: Die angegebenen Schärfegrade solltet ihr ernstnehmen. 

Gusan 

Für diejenigen, die noch nicht in Südkorea waren: Die etwas karge Einrichtung des Gusan ist ein Zeichen von Authentizität. Auch in Seoul legt man im Allgemeinen wenig Wert auf Chichi im Interieur. Vielmehr kommt es auf frische Zutaten und eine liebevolle Zubereitung an! Und diesbezüglich seid ihr in dem kleinen familiengeführten Restaurant an der Düsseldorfer Stresemannstraße bestens aufgehoben. Die Bibimbap, wie die im heißen Tontopf servierten Reisgerichte mit frischem Gemüse und scharfer roter Bohnenpaste heißen, werden als die besten der Stadt gepriesen. Sie kommen wahlweise mit Ei, Soja oder Fleischeinlage auf den Tisch. Dazu gibt es Kimchi, die scharfe koreanische Antwort auf das deutsche Sauerkraut, das aufgrund der Fermentierung als noch gesünder gilt. Für Fans von Fleischgerichten: Probiert die Galbi-tang, eine koreanische Suppe, die mit geschmortem Rindfleisch, Rettich und Zwiebeln zubereitet wird. 

Pozangmatcha/Finanzämtche 

Kultiger geht es kaum: Das Pozangmatcha an der Oststraße ist nicht nur in Jahren gemessen das, was man alteingesessen nennt. Die Location erfüllt dieses Kriterium auch optisch. Auf skurrile Weise, denn koreanische Bar-Kultur wird hier in den ehemaligen Räumen einer urigen Bierkneipe gelebt. Also bitte nicht wundern, wenn jemand vom authentischen koreanischen Streetfood im Finanzämtche schwärmt – so der Name der Kneipe, der noch als Relikt an der Fassade prangt. Nach wie vor dominiert die große Theke in der Mitte des Raums. Die Atmosphäre ist gesellig: Buntgemischtes Ausgehvolk trifft auf koreanische Geschäftsleute. Korean Chicken Wings und Bier sind die wohl schlagendsten Argumente, aber längst nicht die einzigen. Vom Kimchi-Pancake über den gebratenen Schweinebauch bis hin zu Tteokbokki, gebratene Reiskuchen mit scharfer Soße, schmeckt alles superlecker. Die Portionen reichen oft für zwei, und so ist es hier ja auch gedacht: Mit Freunden treffen, Essen teilen, Spaß haben – bis spät in den Abend!  

Korea Haus/Han Kook Kwan  

Das Korea Haus auf der Bismarckstraße ist der Legende nach das älteste koreanische Restaurant Düsseldorfs und eine der ersten Adressen für Korean BBQ. Auf einem im Tisch eingelassenen Grill könnt ihr euer Fleisch selbst zubereiten, angefangen vom Sam Gyob Sal, Schweinebauch in Scheiben, bis zum geschnittenen Ribeye. Zum BBQ werden verschiedene Beilagen gereicht, und auf Wunsch kostenlos wieder aufgefüllt. Bestellt wird mit dem Handy über einen QR-Code auf dem Tisch – von einer Karte, die neben den Grill-Menüs die ganze wunderbare Vielfalt der koreanischen Küche offeriert. Wie wäre es zunächst mit Gimbap zur Vorspeise, den mit getrocknetem Seetang umwickelten Reisrollen, die mit ihrer oft vegetarischen, typisch koreanischen Füllung mit japanischem Sushi nicht verwechselt werden sollten? Gerichte aus dem Wok oder heißen Steintopf könnten folgen. Zum Nachtisch vielleicht noch ein Mochi-Eis? All das macht glücklich, und so ist das Korea Haus beliebt und die Atmosphäre entsprechend lebhaft. In der schönen Jahreszeit sorgt die beheizte Außenterrasse für zusätzliche Sitzgelegenheiten.  

Mandu  

Das Mandu befindet sich dort, wo man ein koreanisches Lokal eher nicht vermuten würde: in Oberbilk auf der Eisenstraße. In einem Viertel also, in dem traditionell die marokkanische Esskultur den Ton angibt. Vielleicht ist das Mandu deshalb auch nach vielen Jahren am Platz noch immer ein Geheimtipp. Sicher trägt zu diesem Umstand aber auch bei, dass es sich um einen kleinen Imbiss mit nur wenigen Tischen in einer eher unscheinbaren Location handelt. Tatsächlich ist der Name Programm: Im Mandu bekommt ihr hervorragende frittierte Teigtaschen mit Gemüse und Tofu oder auch mit Rind- und Schweinefleisch. Doch das ist längst nicht das einzige Gericht, das Kenner der koreanischen Küche immer wieder in die Eisenstraße pilgern lässt. „Koreanische Küche wie bei Muttern“ wird auf der Karte versprochen – und das Versprechen wird gehalten. Gimbap gibt es vegetarisch, mit Krebsfleisch oder mit Rindfleisch-Bulgogi. Von den koreanischen Pfannkuchen sind die mit Kartoffeln oder Kimchi besonders lecker. Wer noch nicht dort war: hingehen! 

Titelbild: Jakub Kapusnak

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