Sechs tolle Produkte, die very Düsseldorf sind

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Sechs tolle Produkte, die very Düsseldorf sind

Düsseldorf zum Mitnehmen

In Düsseldorf fließt hausgebrautes Obergäriges, das sogenannte Altbier, aus den Hähnen – das ist weltweit bekannt. Dass es hier aber auch Öl- und Ginquellen gibt, die eifrig sprudeln, dass hiesige Manufakturen Seifen und Pomade produzieren und dass man sich das Düsseldorfer Lebensgefühl nicht nur als “Schmör” in die Haare, sondern auch in Form von Honig aufs Brot oder als Senf auf die Wurst schmieren kann, möchten wir euch unbedingt wissen lassen. Die folgenden sechs Produkte sind aus den unterschiedlichsten Gründen very Düsseldorf.   

Nachhaltig bis zum letzten Tropfen: Die Öle der Düsseldorfer Ölmanufaktur 

Wusstet ihr es? Die Düsseldorfer haben eine eigene Ölquelle! Sie befindet sich in Derendorf, genauer gesagt: in einem Hinterhof an der Spichernstraße. Dort sprudelt das Öl zwar nicht aus dem Boden, dafür fließt es aber stetig aus der Ölpresse. Die hier ansässige Ölmanufaktur presst täglich frische, naturbelassene Produkte, darunter hochwertige Basis-Öle aus Sonnenblumen oder Raps, feine Gourmet-Varianten wie Haselnuss-, Aprikosenkern- und Mohnöl, Trend-Öle aus Hanf und spezielle Sorten wie Lein- und Schwarzkümmelöl. Ausschließlich Kerne und Saaten aus kontrolliert biologischem Anbau wandern in der Manufaktur in die Presse. Zudem hat man sich der schonenden „Slow-Produktion“ verschrieben – ganz im Sinne des Slow-Food-Gedankens. Um das Beste aus den hochwertigen Bio-Saaten herauszuholen, arbeiten die Experte*innen rund um Gründer Michael Karlos mit einer langsam drehenden Schneckenpresse. Dabei wird das Öl ausschließlich durch mechanischen Druck gewonnen, und danach – auch das ist besonders – sorgsam von Hand gefiltert. Unbedingt probieren solltet ihr das Bio Aprikosenkernöl. Es duftet nach Marzipan und Mandeln und verfeinert nicht nur Süßspeisen, Müslis und Pfannkuchen, sondern auch Salatsaucen. Himmlisch!  

Tolle Schmiere: Kappesschmör  

Man kann es sich fast denken: Bei Pomade scheiden sich die Geister. Wie bei allen Produkten, die in Kontakt mit Haut und Haar kommen, hat auch Haarfett Fans, die mit nahezu religiöser Überzeugung auf ein bestimmtes Erzeugnis schwören. Und in Düsseldorf ist das meist: “Kappesschmör”. Nur eine Handvoll deutscher Barbershops leben und lieben den Kult um die adretten Herrenfrisuren so wie André Lichtenscheidt und sein Team vom “Cut Corner”-Barbershop. Bereits viele Jahrzehnte steht der Retro-Barber im Dienst der Rockabilly-Szene. Der Wunsch, für sie eine ganz eigene Pomade zu kreieren, wurde mit Unterstützung des Pomade-Hersteller “Fettkopp” wahr. Nun weht ein Duft von Citrus, Ingwer und Sandelholz durch den Salon, wenn Lichtenscheidt und Kolleg*innen die Dosendeckel lüften. Mit eifrigem Händereiben wird das Haarfett warm und weich und lässt sich dann wunderbar verteilen. Und: Die Tolle steht wie eine Eins! Einmal angefixt, will man nichts anderes mehr, behaupten die Jünger von “Kappesschmör”. Nachschub gibt’s zum Glück auch online.   

Spaß im Glas: Yoshi Nama Little Tokyo Dry Gin  

Ein deutscher Gin mit japanischem Geist kann eigentlich nur aus Düsseldorf kommen. Denn hier befindet sich bekanntlich die größte japanische Community Deutschlands. Little Tokyo wird der Stadtteil genannt, und genauso heißt der Dry Gin aus dem Hause Yoshi Nama. Der japanische Teil des Gins ist die Brennmethode, die die Expert*innen von “Faude feine Brände” in der Hausbrennerei im Kaiserstuhl anwenden. Die deutsche Zutaten liefern Botanicals, die der geistige Vater des Gins, der Düsseldorfer Maximilian Bergfried, ausgewählt hat. Wacholder, Enzian, Schlehe und Preiselbeere spielen die Hauptrollen und treffen auf die Botschafterinnen der herben Frische: die Schalen frischer Zitronen- und Grapefruits. Den krönenden Abschluss macht Safran, der im Abgang würzig den Gaumen kitzelt. Übrigens: Beim “Yoshi Nama Little Tokyo Dry Gin” überzeugt nicht nur der Geschmack. Das lustige Etikett zeigt einen trinkfesten Panda im Kimono vor einem Korb mit den Zutaten, der jede Menge Spaß im Glas verspricht. Ein ideales Mitbringsel! 

Scharfes im Töpfchen: ABB-Senf 

Noch ein bisschen Senf dazu? Da sagt man in Düsseldorf nicht nein! Einige der deftigen rheinischen Brauhaus-Gerichte gehen einfach nur mit. Der “Halve Hahn”, wie das Roggenbrötchen mit Käse und saurer Gurke hier heißt, fühlt sich beispielsweise äußert unwohl ohne Mostert. Das älteste Produkt und unter dem Namen „ABB” als der “aechte Düsseldorfer Mostert” bekannt, kommt in einem grauen Senftopf aus Steingut auf den Tisch. Dieser scharfe, malzige Senf wird aus brauner und gelber Senfsaat gewonnen, in einer Herstellungsweise, die seit dem Jahr 1726 nahezu unverändert ist: Noch immer kommt zur Vermahlung ein 500 kg schwerer Granitmühlstein zum Einsatz. Auch bei der Verpackung setzt man auf Tradition. Die Initialen des Firmengründers Adam Bernhard Bergrath sowie ein blauer Anker werden auch heute noch von Hand auf das Gefäß gemalt. Funfact für Kunstfreunde: Schon Vincent van Gogh stellte in seinem Ende 1884 entstandenen Gemälde “Stillleben mit Flaschen und Keramik” einen grauen ABB-Senftopf dar. Das Bild dazu könnt ihr im Van-Gogh-Museum in Amsterdam bewundern, den Originalsenf gibt es aber nur in Düsseldorf.  

Düsseldorfer Blütenträume: Der Stadthonig 

Stadt und Honig? Ist das nicht ein Paradoxon? Nicht in Düsseldorf, das zoologisch so abwechslungsreich ist wie kaum eine andere deutsche Großstadt. Was dazu führt, dass selbst die einzelnen Stadtteile ihren eigenen charakteristischen Blütenhonig kennen. Für die Wissenschaftler*innen unter euch: Blütenhonig ist die allgemeine Sortenbezeichnung für einen Honig, der nicht überwiegend von einer einzigen Bienentrachtpflanze stammt. In Düsseldorf-Itter ist zum Beispiel ein Honig aus der Tracht von Akazie, Obstblüte und Raps ein besonders typisches Erzeugnis. Dieser Blütenhonig hat eine hellgelbe, fast weiße Farbe und ist cremig. Im Stadtteil Hamm hingegen stammt der Honig aus der Tracht von Linde und Akazie und dem dort vermehrt vorkommenden Löwenzahn, hat eine goldgelbe Farbe und bleibt länger flüssig. In Stockum bestimmen Obstblüte, Honigtau und Wildkräutern Aussehen und Geschmack des Blütenhonigs. Dieser glänzt dunkelgelb im Glas und ist ebenfalls von flüssiger Konsistenz. Ihr seid jetzt in Entscheidungsnot? Nehmt zwei. Honig ist quasi unverderblich.     

Saubere Sachen: Die Seifenmanufaktur Natalie 

Cremes, Badezusätze und vor allem Seifen, damit setzt sich seit fast einer Dekade Natalie Czekaj leidenschaftlich auseinander. 2018 beschloss sie, ihre Passion zu teilen, und gründete ihre familiengeführte Manufaktur für individuelle handgesiedete Seifen. Der Rest ist sanft schäumende Geschichte. Nicht nur, dass das Eigensortiment stetig wächst. Die Seifenmanufaktur Natalie bietet Unternehmen an, eigene Rezepte und Designs für sie zu entwickeln. Denn die Vorteile der hausgemachten festen Seifen sind nicht von der Hand zu weisen: zum Beispiel in Sachen Pflege und Rückfettung. Mindestens acht Prozent der verwendeten Öle und Fette werden nicht verseift und dienen somit als natürlicher Rückfetter. Zudem hat feste Seife einen natürlichen Glyceringehalt, der die Haut optimal mit Feuchtigkeit versorgt. Darüber hinaus ist sie viel ergiebiger als Flüssigseife, da sie sich nicht überdosieren lässt, schont also nicht nur empfindliche Haut, sondern auch den Geldbeutel. Bakterien und Keime meiden feste Seifen wegen ihrer alkalischen Oberfläche, und es braucht auch keine Plastikflasche als Verpackung. Noch ein Argument gefällig? Natalies Seifen sind allesamt äußert hübsch gestaltet und jedes Seifenstück ist ein Unikat. Das überzeugt restlos. 

Titelbild: Düsseldorf Tourismus

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