Ein Wunder, das wächst

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Ein Wunder, das wächst

Interview mit Heiko Wunder

Es gibt nicht viele Labels, die es geschafft haben, sich mit einer nachhaltigen Modekollektion im Markt zu behaupten. Trotz Einhaltung hoher ökologischer und ethischer Standards im Preiswettbewerb mithalten zu können, ist ein Kunststück. Doch Heiko Wunder hat es geschafft. Mit Wunderwerk hat er nicht nur ein nachhaltiges Label aus der Taufe gehoben, sondern auch deutschlandweit fünf eigene Stores eröffnet. Das Opening der sechsten Dependance auf Sylt steht kurz bevor. Wir haben Heiko Wunder anlässlich der Düsseldorf Fashion Days besucht.

Mit deinem Store auf der Ackerstraße bist du einer von 180 Einzelhändlern, die während der Düsseldorf Fashion Days Aktionen geplant haben. Was wird bei euch stattfinden?

Zuerst möchte ich sagen: Ich finde es toll, dass Düsseldorf diese Initiative ergreift. Wir sind Modestadt, diese Tradition sollte man hochhalten. Wir planen mit den Kunden, die uns in den nächsten Tagen besuchen, eine kleine Social-Media-Kampagne. Mehr will ich nicht verraten.

Wie lange gibt es deine Marke schon und wie hat sie sich entwickelt?

Wunderwerk gibt es seit 2012, und wird hatten von Beginn an großes Glück. Bei unserem ersten Messebesuch hatten wir schon eine komplette Kollektion für Männer und Frauen im Portfolio, mit Denims und Oberteilen. Damals war das Thema Nachhaltigkeit ja noch nicht so omnipräsent wie heute, aber die große Resonanz und die guten Orders zeigten uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren.

Was ist das Besondere an Wunderwerk?

Unsere Konsequenz in Sachen Ökologie. Jeanswaschungen sind in puncto Umweltverträglichkeit ein schwieriges Feld. Ich möchte dir nur ein Beispiel nennen: Im Vergleich zu konventionellen Herstellern verbrauchen wir für eine Hose statt 30 Litern Wasser nur 0,7 Liter. Dreiviertel unserer Produktion findet innerhalb der EU statt, die restlichen 30 Prozent fertigen wir mit unseren jahrelangen Partnern in Tunesien. Trotz der EU-Produktion ist mir wichtig, erschwinglich zu bleiben. Die Leute sollen sich nachhaltige Mode leisten können.

Wie geht das? Wo sparst du Kosten ein?

Wir sind sehr schlank aufgestellt. Ich entwickle vieles selbst, mache so manches sogar eigenhändig. Von der Kollektion bis hin zum Ladenbau.

Was macht Düsseldorf für dich zum richtigen Standort?

Nun, zum einen bin ich in Düsseldorf geboren. Dann hat Düsseldorf die lange Modetradition – und in meinen Augen auch das Zeug dazu, eine der grünsten Großstädte Deutschlands zu werden. Die gute Infrastruktur und die Nähe zum Rhein kommt noch obendrauf.

Dein Headquarter befindet sich im Herzen von Flingern. Wo trinkst du deinen Kaffee – und wo gehst du lunchen?

Ich gehe in Café Nikan auf der Rethelstraße, die einen ganz hervorragenden Biokaffee anbieten. Sie rösten auch selbst, und ich bin schon in Gespräch mit ihnen, ob wir ihre Espressobohnen bei mir im Laden verkaufen. Dazu müssten sie aber bei maximal 140 Grad rösten, damit kein Acrylamid frei wird. Das dauert dann zwar etwas länger und wird dadurch teurer, aber ich bin gerne bereit, dafür auch einen höheren Preis zu bezahlen. Mittags gehe ich gerne ins ZEN, den Vietnamesen gegenüber. Oder ins Olio, wo selbst ich als Vegetarier immer etwas Passendes auf der Karte finde.  

Und welcher Ort in Düsseldorf inspiriert dich modisch gesehen am meisten?

Ich gehe gern ins NRW-Forum. Dort bekomme ich Input, nicht zuletzt für meine Künstler-Kollaborationen, die ich von Zeit zu Zeit mache. Inspiriert fühle ich mich auch in meinem Garten in Stockum, dort verbringe ich gerne meine Abende mit meinen Kindern. 

Fotos: Heiko Wunder


Heiko’s Store findet ihr auf der Ackerstraße 133 im Herzen Flingerns oder online.

Und mehr Informationen zu den Düsseldorf Fashion Days findet ihr hier.

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