„Abseits von Kö & Glamour“

Interview mit den Machern von „THE DORF“

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„Abseits von Kö & Glamour“

Tina und David von „THE DORF“ über ihre Stadt und ihr neuestes Magazin

Tina Husemann und David Holtkamp verantworten seit 2014 THE DORF, ein Online-Magazin – eigentlich. Schwerpunkte sind Musik, Kunst und Design sowie Shopping und Gastro. Als Print-Verlängerung erscheint einmal im Jahr THE DORF THE MAG auf Englisch. Die vierte Ausgabe ist jetzt überall in der Stadt zu haben und im Online-Shop von THE DORF erhältlich. Wir haben mit Tina und David über ihr neues Magazin und ihre Stadt gesprochen.

Tina und David, habt Ihr während der Pandemie auch mit Yoga angefangen oder ein Haustier gekauft?

T: Wir haben uns tatsächlich ein Haustier zugelegt. Einen Mops.

Wenn man in einer solchen Zeit einen City-Guide plant, wie oft schmeißt man das inhaltliche Konzept um?

T: Die Planung der Themen und Protagonisten stand bereits im Frühjahr fest. Hinzugekommen ist die Story „Spot aus, Licht an“, bei der wir Fotograf Thorsten Schmidtkord unterstützt haben, bekannte Düsseldorfer*innen zu fotografieren. Kurz nach dem Lockdown sind wir außerdem auf die Streetart von RF.Art aufmerksam geworden und dachten: Das passt auch noch super! Die Heft-Produktion an sich konnte tatsächlich erst richtig im Mai starten – so war das Ganze ziemlich arbeitsintensiv.

Keine Einschränkungen wegen der Pandemie?

D: Bei den Adressen mussten wir in diesem Jahr ganz genau hinsehen, da war viel Bewegung drin. Viele Gastronomien sind Corona bereits zum Opfer gefallen. Auf der anderen Seite gab es auch ziemlich viele Neueröffnungen.

Was wäre 2020 Euer Düsseldorf-Highlight gewesen?

T: In Düsseldorf gibt es im Moment vieles, das fehlt. Das wird einem umso bewusster, wenn es nicht mehr da ist. Dass die Rheinkirmes, das Japan-Feuerwerk und Karneval ausfallen, hätte ja nie jemand gedacht. Generell gehen wir auf sehr viele Konzerte, das fehlt wirklich.

Was fehlt Euch davon abgesehen am meisten in Düsseldorf?

D: Neben Konzerten das Altbier vor einem der Brauhäuser, natürlich mit dazugehörigem Plausch mit Fremden am Tisch.

Was war die größte positive Überraschung 2020 in Düsseldorf?

D: Der Zusammenhalt. Dass „Buy & Support Local“ anscheinend tatsächlich bei mehreren eine Rolle spielt und praktiziert wird.

Für welche Realität ist THE DORF THE MAG #4 gemacht – für Düsseldorf im AHA-Zustand oder doch schon mit Impfstoff?

T: THE DORF THE MAG ist universell einsetzbar. Natürlich lädt der Adressteil dazu ein, neue Restaurants, Shops, Cafés etc. zu entdecken. Bei vielen kann man ja auch Speisen abholen oder liefern lassen. Wir hoffen natürlich, dass viele der im Magazin gelisteten Gastronomien überleben werden.


Wie entstand eigentlich die Idee, ein Magazin über Düsseldorf zu machen?

T: Düsseldorf wurde unseres Erachtens zu einseitig dargestellt und von außen auch zu einseitig wahrgenommen – wir wollten zeigen, dass es abseits von Kö & Glamour viele interessante und kreative Menschen in dieser Stadt gibt, die sich nicht verstecken müssen und auf einem internationalen Level mitspielen können.

Wer sind Eure Autor*innen?

Unsere Autor*innen kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen – einige arbeiten im journalistischen Bereich, andere sind komplette Quereinsteiger, andere haben einen Kunst- oder Musik-Background. Entsprechend nach Interessenschwerpunkten verteilen wir die Themen. Mit vielen Autoren arbeiten wir schon seit mehreren Jahren zusammen oder sie kommen aus unserem Netzwerk. Wir verlassen uns da – wie auch bei der Auswahl der Themen – oft auf unser Bauchgefühl.

Gestartet seid Ihr „Online Only“. Warum in der heutigen Zeit eine Print-Verlängerung ?

T: Früher war es wohl eher umgekehrt: erst Print, dann online. Print allein galt als unzeitgemäß. Wir glauben, dass „Only Online“ nicht zeitgemäß ist, sondern es da „Back to the roots“ geht. Wir können nicht sagen, ob es das braucht, aber es funktioniert sehr gut.

Euer Online-Magazin erscheint auf Deutsch, das Print-Magazin auf Englisch. Wer sind Eure Leser*innen?

D: Natürlich sind das zum einen Düsseldorfer*innen, die wir mit aktuellen Online-Themen und Veranstaltungstipps erreichen. Aber auch viele Touristen oder Citytripper. Business-Reisende nutzen das Printmagazin besonders gerne, es liegt auch in vielen Hotels in der Stadt aus. Und was uns immer wieder freut und wir häufiger hören, ist, dass sich Leute für ihre Jobwahl oder ihr Studium aufgrund unseres Magazin für Düsseldorf entscheiden haben.

Stimmt der Eindruck, dass Düsseldorf internationaler geworden ist?

D: Den Eindruck haben wir zumindest auch. Man hört vermehrt asiatische Sprachen, Englisch, Französisch, Spanisch und viele weitere. Das freut uns natürlich sehr.

Was schreiben Euch Leser*innen?

T: Zuletzt hat uns eine Leserin geschrieben, dass sie sich einen Glühwein-to-go-Guide wünscht. Fanden wir gut und haben wir dann als Drinks-to-go-Guide veröffentlicht. Ansonsten bekommen wir tatsächlich sehr viel positives und kaum negatives Feedback. Und das von Anfang an, seit mehr als sechs Jahren mittlerweile.

Was soll von der Corona-Kreativität bleiben?

D: Mehr Outdoor-Optionen und Formate, da muss mehr gehen und auch mehr ermöglicht werden! Der Sommer hat gezeigt, dass das Ordnungsamt ruhig öfter mal ein Auge zudrücken kann, um kreative Formate zu ermöglichen.

Und wie kommen wir am besten gemeinsam durch die nächsten Wochen?

D+T: Ruhig und optimistisch bleiben, einen kühlen Kopf bewahren und die Zeit mit engen Freunden und sympathischen und empathischen Menschen verbringen. Es geht vorbei!


THE DORF THE MAG #4 gibt es in der Tourist-Information am Hauptbahnhof, in vielen Geschäften und Gastronomien und kann online direkt bei THE DORF bestellt werden.

Mehr hier: https://thedorf.de/tipps-und-termine/highlights/the-dorf-the-mag-no-4-out-now/

Düsseldorf Tourismus hat das Erscheinen von THE DORF THE MAG #4 zusammen mit Tourismus NRW im Rahmen des Projektes „urbanana“ finanziell unterstützt.

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