E-Paper Stadtführer Düsseldorf

Willkommen in Düsseldorf In Düsseldorf liegt alles nah beieinander. Wir sind die einzige deutsche Großstadt, die das Dorf noch im Namen trägt. Heute sind wir allerdings längst eine internationale Metropole. Und das passt gut zur toleranten und weltoffenen Lebensart, die hier überall gepflegt wird. Warum Sie sich in Düsseldorf wohlfühlen werden? Bei den Rheinländern gehört man rasch dazu. Setzen Sie sich in eine unserer berühmten Hausbrauereien oder auf die Rheintreppe. Sie werden merken, Sie kommen überall schnell ins Gespräch. Lassen Sie sich von unserem Magazin inspirieren. Sie erfahren interessante Details über bekannte Gebäude und angesagte Orte. Wir erzählen viele kleine Geschichten und zeigen Ihnen auch, wo sich das Fotografieren besonders lohnt. Wir teilen unsere Stadt gerne mit Ihnen! Ihr Team von Düsseldorf Tourismus #VisitDuesseldorf 3

Zentrum Unser Tipp Buchen Sie die Altstadt-Führung, wenn Sie mehr über die historische Altstadt und ihre Geschichten wissen möchten. Wer sich ausschließlich auf kulinarische Schman- kerl konzentrieren möchte, kann einen dreistündigen Food- Walk mitmachen, der sogar in einen Senf- und einen Gewürzladen führt. Mehr: www.duessel- dorf-tourismus.de Wo finde ich die längste Theke der Welt? „Die längste Theke der Welt“ befindet sich nicht in einer Kneipe. In Wirklich- keit wird damit der gesamte Mikro- kosmos bezeichnet, der mehr als 260 Lokale, Bars und Restaurants in der Düsseldorfer Altstadt vereint. Schon seit 350 Jahren ist sie ein Schmelztiegel aller Gesellschaftsschichten. Es ist das Viertel in Düsseldorf, in dem jeder fin- det, was er sucht – egal ob Mode-Bou- tique, Kunstmuseum oder Hausbrauerei. Was unterscheidet das Altbier von anderen Bieren? Altbier ist, so könnte man es sagen, ein traditionelles Craft Beer. Es wurde schon immer handgemacht – lange be- vor das Brauereihandwerk vermeintlich neu erfunden wurde. Und außerdem ist es altbierbraun und sehr lecker! Warum ist der Kellner so unfreundlich zu mir? Nicht erschrecken lassen, wenn der Kellner einer Hausbrauerei mal etwas schroffer wirkt. Das gehört zu seinem Job-Profil, ist aber herzlich gemeint. Die Brauereien verkörpern das typisch rheinische Lebensgefühl am besten. Das besondere Flair der Hausbrauereien – lange Holztische, große Portionen und gute Gespräche – bringt die Menschen zusammen. Hier kann sich jeder dazu- stellen, und der „Köbes“ bringt frisch gezapftes Altbier. Tipp: Das mit dem Bierbringen geht so lange, bis man den Bierdeckel auf das 0,2-Liter-Glas legt. Im Sommer steht man auch abends draußen vor den Hausbrauereien und Kneipen. Zurück zur Unterkunft kommen? Gar kein Problem! An der Heinrich-Heine-Allee fährt die U-Bahn und warten die Taxifahrer. Warum sollte ich einen Food-Walk unternehmen? Nirgendwo gibt es so viele internationa- le Essensangebote nebeneinander, von der berühmten Pizza auf Papptellern über asiatisches Streetfood bis hin zu hochpreisigem Steak im Andreas-Quar- tier. In den Brauhäusern steht rustikale Küche auf der Speisekarte. Besonders beliebt: Rheinischer Sauerbraten. Gibt es auf dem traditionellen Wochenmarkt auch Streetfood? Willkommen in der Herzkammer Düsseldorfs, willkommen auf dem Carlsplatz! Zwischen Suppenküche und Patisserie gibt es eine erstaunliche Bandbreite kulinarischer Spezialitäten, und Fotografieren ist ausdrücklich er- laubt. Ein Fest der Farben und Gerüche. Der Markt hat sich in den vergangenen Jahren neu erfunden. Viele moderne Streetfood-Konzepte sind dazugekom- men, Wein von großartigen Winzern wird ausgeschenkt – und gleichzeitig können viele Blumenhändler, Fleischer Köbes Carlsplatz Foto: Sabrina Weniger © Wochenmarkt Karlplatz GmbH & CO. KG 9

Zentrum Unser Tipp Die Altstadt war auch schon immer der Treffpunkt für viele Musiker. Die Wurzeln von bekannten Bands wie Kraftwerk oder den Toten Hosen liegen hier. Die deutsche Punk-Szene traf sich Ende der 1970er-Jahre auf der Ratinger Straße. Wer die 15 wichtigsten Orte der Düsseldorfer Popmusik-Historie erlaufen möchte, für den gibt’s den Online-Guide „Sound of #urbanana“: www. nrw-tourismus.de/ soundofurbanana und Fischverkäufer immer noch anek- dotenreich von früher erzählen, als der Markt noch jeden Tag abends abgebaut werden musste. Was in der Altstadt ist denn noch wirklich alt? Ziemlich viel. Auch wenn Düsseldorf als Stadt relativ jung ist, geschichtslos ist unser ehemaliges Fischerdörfchen nicht. Tatsächlich zurückversetzt in das „Dorf an der Düssel“ fühlt man sich in der Umgebung der gotischen Kreuzher- renkirche, das Gotteshaus des ersten Düsseldorfer Klosters. Auf dem nahen Stiftsplatz erhebt sich – von kleinen, hübschen Backsteinhäusern umgeben – die Kirche St. Lambertus. Der schiefe Kirchturm gehört zu den prägenden Symbolen in der Düsseldorfer Skyline. Gleichzeitig ist er ein Wegweiser, näm- lich in den ruhigsten Teil der ansonsten trubeligen Altstadt. Wer sind die streitenden Männer in der Altstadt? Der Bronze-Guss trägt den Namen „Auseinandersetzung“ und wurde Mitte der 1970er-Jahre geschaffen. Er steht ebenerdig in der Altstadt auf der Mittel- straße und nicht auf einem Sockel. Die Gruppe des Bildhauers Karl-Henning Seemann verarbeitete damals den Kon- flikt der 1968er-Generation mit ihren Eltern und Großeltern, die den Zweiten Weltkrieg erlebt hatten, und zeigte das gegenseitige Unverständnis im Disput. Inzwischen ist es eines der meistfoto- grafierten Kunstwerke der Stadt. Es drängt sich ja auch geradezu auf, als Friedensstifter zwischen die beiden Kerle zu gehen. Ja, es ist ein typisches Phänomen: Wer die beiden zum ersten Mal sieht, will gleich Partei ergreifen – für den „Dicken“ oder für den „Dünnen“. Die Auseinandersetzung 10

allee Unser Tipp Die Kö ist nicht nur Einkaufsstraße und Flaniermeile. Auf dem Boulevard finden auch zahlreiche Veranstal- tungen statt. Thema- tisch reicht das vom Bücherbummel über das Gourmet-Festival bis hin zu Sport- Events wie Marathon und Radrennen. Mehr in unserem Online-Kalender: www.duesseldorf- tourismus.de Woher stammt der berühmte Straßenname? Früher hieß die „Kö“ dank der prächti- gen Baumreihen Kastanienallee. Im Jahr 1848 hatte sich allerdings der König von Preußen, Friedrich Wilhelm IV., zu einem Besuch im eher beschaulichen Düsseldorf angekündigt. Das Volk war wütend über die als ungerecht empfun- denen preußischen Verordnungen und empfing den König mit einer anarchis- tischen Geste – mit Pferdeäpfeln. Einer soll ihn tatsächlich am Mantel getroffen haben. Um das Königshaus anschlie- ßend wieder gnädig zu stimmen, wurde aus der Kastanienallee kurzerhand die Königsallee. Ist hier wirklich alles unbezahlbar? Es schadet definitiv nicht, den ein oder anderen Euro auf der hohen Kante zu haben. Shopping-Begeisterte finden hier alles, was das Luxusmarken-Herz begehrt. Es geht aber auch günstiger. Einfach in eines der Straßencafés setzen, Milchkaffee bestellen und die Spaziergänger beobachten. Fast wie bei einer Modenschau. Kö-Bogen 14

Zentrum Warum fliegen grüne Papageien durch die Bäume? Weil die cleveren Vögel hier zum Null- tarif wohnen. Die Halsbandsittiche sind eigentlich eher in Afrika und Asien zu Hause, ließen sich aber vor einigen Jah- ren auch im Rheinland nieder. In Düssel- dorf haben sie sich dafür ausgerechnet die feinste Anschrift ausgesucht. Tags- über toben sich die grünen Vögel im be- nachbarten Hofgarten aus. Wenn es auf der Königsallee dunkler wird, kann man ein Naturschauspiel hören und sehen: Dann kommen die Papageien zurück und suchen sich ein schönes Plätzchen auf den Kö-Platanen. Wie viele Brücken gibt es auf der Königsallee? Drei. Und die eignen sich mit ihren schönen Geländern besonders gut als Hintergrundkulisse für ein kleines Fotoshooting. Am nördlichen Ende trifft man nicht nur auf den schönen Corneliusplatz und den architektonisch herausragenden Kö-Bogen, sondern auch auf den Hofgarten – den ältesten öffentlichen Park Deutschlands. Shopping Kö-Graben 15

Hafen Warum konnten sich die Architekten nicht auf einen Stil einigen? Der Umbau des alten Hafens gehört zu den spektakulärsten Projekten Düssel- dorfs. Hier haben sich in den vergange- nen 30 Jahren nationale und internatio- nale Stararchitekten wie Helmut Jahn, David Chipperfield oder Renzo Piano verewigt. Das Besondere: Die archi- tektonische Verschiedenartigkeit stellt einen kreativen Bezug zum Fluss und der Schifffahrt her. Die Bauwerke tragen individuelle Namen wie Wolkenbügel, SIGN! oder The Living Bridge. Der Me- dienHafen ist leicht zu erlaufen. Was sind das für blinkende Lichter auf dem Rheinturm? Was aussieht wie Signallichter für die Schiffe auf dem Rhein, ist in Wirklich- keit die größte Zeitanzeige der Stadt. Es handelt sich um eine Dezimaluhr, von der man die Zeit bis auf eine Sekunde genau ablesen kann – wenn man’s be- herrscht. Von oben nach unten zeigen Lichter die Zehnerstunden, Einerstun- den und Zehnerminuten an. Übrigens: Der Rheinturm ist mit 240,5 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Neben der Aussichtsplattform beherbergt er auch ein Restaurant. Sind die alten Hafenkräne noch in Betrieb? Die Hafenkräne dienen heute nur noch als Fotomotive. Aber auch wenn die klassische Hafenarbeit inzwischen teilweise ins angrenzende Neuss aus- gelagert wurde: Im MedienHafen ist die erdige und raue Hafenatmosphäre bis heute spürbar. Kaimauern, schmiedeei- serne Geländer und Gleisanlagen haben Patina – ein spannender Gegensatz zur ansonsten eher geschäftigen Stimmung. Unser Tipp Der Düsseldorfer Fenstertest: Wer mutig genug ist, kann sich auf die schrägen Glasflächen im Rheinturm legen. Er wird belohnt durch eine einzigartige Vogelperspektive und bewundernde Blicke der anderen Rhein- turm-Besucher. 16

Zentrum Unser Tipp Wie kann ich mehr über die spekta- kulären Gebäude erfahren? Einfach an der Medien- Hafen-Führung von Düsseldorf Tourismus teilnehmen. www.duesseldorf- tourismus.de Was ist das für ein UFO, das am Ende der Landzunge gelandet ist? Einer der schönsten Düsseldorfer Aussichtspunkte ist die Pebble’s- Terrasse, hinter der sich das luxuriöse Hyatt-Hotel erhebt. Hier kann jeder neben dem UFO-ähnlichen mit Alu-Schindeln verkleideten Pavillon Platz nehmen und einen Sundowner trinken. Ein absoluter Premium-Platz: Vor dem Betrachter zeigt sich das un- verstellte Stadt- und Fluss-Panorama. Wo werden die meisten Selfies gemacht? Vor den Gehry-Bauten geben sich In- stagrammer, Fotografen und Fotokurse die Klinke in die Hand. Fotografiert wird hier eigentlich immer. Die drei tanzenden Türme in Weiß, Silber und Rot sind der Blickfang im MedienHafen. Kippende Wände, windschiefe Türme, im Mauerwerk verkantete Fenster – jedes Detail ist ein Foto wert. Der kalifornische Architekt Frank O. Gehry, der schon das spektakuläre Guggen- heim-Museum in Bilbao entwarf, hat Düsseldorf reich beschenkt. In den drei nebeneinanderstehenden Bauwerken verläuft nichts geradlinig. Das Ensem- ble, in dem vor allem Werber, Anwälte und Architekten residieren, nennt sich Neuer Zollhof. Pebble’s Gehry-Bauten 17

Unser Tipp Wenn man in Düsseldorf ist, muss man auch mal die Perspektive wechseln. Eine der schöns- ten Varianten zum Zeitvertreib sind die Ausflugsschiffe, die wahlweise eine kurze Runde durch den MedienHafen fahren oder sogar bis nach Kaiserswerth. Mehr: www.duesseldorf- tourismus.de 18 Lag Düsseldorf immer schon direkt am Rhein? Man muss sich das mal vorstellen: Täglich fuhren 55.000 Kraftfahrzeuge direkt am Rhein entlang. Bis endlich je- mand auf die Idee kam, die Stadt zurück an den Rhein zu holen – ein Jahrhun- dertprojekt für Düsseldorf. Seit 1995 kann man wieder über die Rheinufer- promenade flanieren. Das wellenförmi- ge Pflaster greift die Nähe zum Rhein auf. Und inzwischen tummeln sich hier nicht nur Fußgänger und Fahrradfahrer, sondern am Joseph-Beuys-Ufer auch zahlreiche Skater. Warum sollte ich am Rheinufer flanieren? Weil hier das ungeschminkte Stadt- leben zu Hause ist. Wer den Fuß- oder Radweg nimmt, stolpert regelmäßig über Boulespieler, die hier ihre Kugeln fliegen lassen. Oder manchmal auch über Tangotänzer, die vor dem Johan- nes-Rau-Denkmal tanzen. Es ist ein wunderschöner, zwei Kilometer langer Spaziergang vom MedienHafen bis zur Kunstakademie – oder umgekehrt. Unterwegs sorgen die Rheinufer-Plata- nen für ein besonderes Flair, dement- sprechend häufig wird das Blätterdach fotografiert. Warum gibt es Schafe mitten in der Stadt? Die Rheinwiesen am Oberkasseler Ufer gehören zwischen Frühjahr und Herbst den Schafen. Zusammen mit ihren Schäfern stehen sie für Entschleu- nigung – mitten in der Großstadt. Die Schafe fressen geduldig kauend das Gras und sind aus dem Düsseldorfer Stadtbild nicht wegzudenken. Was kaum jemand weiß: Die Schafherden erledigen einen wichtigen Job. Sie sorgen dafür, dass das Gras kurz bleibt. Sonst müsste die Stadt die Wiesen ständig mähen. Und – sie kümmern

Zentrum Kuhna-Mauer Kasematten Terrasse Tonhalle 19 sich dank ihres Körpergewichts neben- bei auch noch um die Deichpflege, vergleichbar mit einer Graswalze. Wo hat man den besten Blick auf den Strom? Auf der Terrasse der Tonhalle, an den Kasematten – oder auf der Rheintrep- pe am Burgplatz. Die Treppe ist aber nicht nur der beste Platz am Rhein, um Fracht- und Passagierschiffe zu beobachten. Man sitzt auch mitten in einem großen Kunstwerk. Professor Hermann-Josef Kuhna, ehemaliger Stu- dent der Düsseldorfer Kunstakademie, hat es mit 20 Kunststudenten in 7.400 Arbeitsstunden auf die kahlen Beton- wände gemalt. Heute besteht „River- time“ aus farbiger Bruchkeramik. Der perfekte Hintergrund für ein Porträtfoto!

Zentrum Unser Tipp Das „Haus der Parla- mentsgeschichte“ lädt zu einer Zeitreise durch über 70 Jahre der nordrhein-westfä- lischen Landtags- und Landesgeschichte. Für die kostenlose Führung ist eine An- meldung erforderlich. Mehr: www.landtag. nrw.de Welche Künstler sind an der Kunst- akademie groß geworden? Die Kunstakademie hat zahlreiche Künstlerinnen und Künstler hervor- gebracht, die weltweit bekannt sind. Professoren wie Gerhard Richter oder Joseph Beuys waren einflussreiche Lehrmeister. Besondere Strahlkraft be- sitzt die „Düsseldorfer Fotoschule“, die auf Bernd und Hilla Becher zurückgeht. Zu ihren bekanntesten Vertretern gehö- ren Thomas Ruff, Thomas Struth – und Andreas Gursky. Sein Werk „Rhein II“ aus dem Jahr 1999 gilt als das teuerste Foto der Welt. In einer New Yorker Auktion konnten dafür seinerzeit 3,1 Millionen Euro erzielt werden. Wo kann man unter einer Glaskuppel durch 25 Meter hohe Netze klettern? Wie eine surreale Landschaft er- streckt sich die 2.500 Quadratmeter umfassende Installation „in orbit“ von Tomás Saraceno über der Piazza im K21 Ständehaus. Wagemutige dürfen die transparenten, in drei Ebenen ange- ordneten Stahlnetze kletternd für sich entdecken. Sind mehrere Personen zu- gleich unterwegs, nehmen sie – ähnlich wie eine Spinne im Netz – die anderen Besucher durch Vibrationen wahr. Der Raum in der Schwebe wird so zu einem schwingenden Netz von Beziehungen, Resonanzen und einander bedingender Kommunikation. Weshalb stehen so häufig Menschen vor der bunten Wand am K20? Es ist ein farbenfroher Blickfang hinter dem schwarz glänzenden Gebäude der Kunstsammlung K20 am Grabbeplatz. „Hornet“ heißt das wandumspannende Mosaik, das die englisch-amerikanische Künstlerin Sarah Morris für den Paul- Klee-Platz schuf. Die farbig glasierten Fliesen sind ein beliebtes Fotomotiv. Wie komme ich vom K20 ins K21? Sehr praktisch, zwischen den Museen K20 Grabbeplatz und K21 Ständehaus verkehrt ein kostenloser Shuttlebus. Zu- dem gibt es in Düsseldorf an zentralen Orten zahlreiche Leihfahrräder ver- schiedener Anbieter. Mit dem Fahrrad brauchen Sie nur zehn Minuten von Museumstür zu Museumstür. Welches Gebäude firmiert im Volksmund unter Kunstbunker? Die Kunsthalle, ein typischer Vertre- ter des Brutalismus, steht gegenüber vom K20. Erbaut ist es aus vorgefer- tigten Betonelementen. Was kaum jemand weiß: Es bietet weltberühmte Open-Air-Aktionskunst zum Nulltarif. Entdecken Sie das von Joseph Beuys gestaltete schwarze Ofenrohr, das aus der Fassade der Kunsthalle herausragt! Beuys war einer der schärfsten Kritiker des Baustils und wollte das Museum frische Luft atmen lassen. K21 K20 21

Zentrum Kunstpalast Unser Tipp Der UrbanArt-Walk findet jeden Samstag von 12:00 bis 14:00 Uhr statt. Klaus Rosskothen, Galerist und Kurator der UrbanArt-Galerie Pretty Portal, zeigt die spannendsten Kunst- werke an Düsseldorfer Wänden. Typisch für Düsseldorf: die „Geister“-Sticker aus dem Videospiel Pac-Man von „Pdot“. Mehr: www.duessel- dorf-tourismus.de Warum liegen im Kunstpalast Menschen und starren an die Decke? Der im Ehrenhof gelegene Kunstpalast ist ein lebendiges Haus der Kunst. Die in der Sammlung befindlichen Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Glasobjekte reichen von der Antike bis ins 21. Jahr- hundert. Manchmal braucht es eine andere Perspektive, um die Kunst rich- tig zu erfassen. Die Videoarbeit „Fish Flies on Sky“ von Nam June Paik, die mosaikartig an der Decke angebracht ist, lässt sich am besten auf dem Rücken liegend betrachten – und dafür steht eine riesige Couch bereit. Was macht man in Düsseldorf, wenn ein Tunnelschacht übrig bleibt? 1993 wurde die Rheinuferstraße für die Schaffung der Rheinuferpromenade in den Untergrund verlegt. Übrig blieb zwischen den Tunnelröhren ein etwa 140 Meter langer, elliptisch geformter Restraum. Zu groß und zu interessant, um ihn einfach ungenutzt zu lassen. Nachdem dort zunächst probeweise Veranstaltungen stattgefunden hatten, wurde er 2007 zu einem Ort für junge, zeitgenössische Kunst. „KIT – Kunst im Tunnel“ zeigt pro Jahr etwa vier bis sechs Wechselausstellungen. Die Themen sind Bildhauerei, Malerei, Foto- grafie, Video- und Installationskunst. Der Zutritt erfolgt über den überirdisch gelegenen Café-Pavillon, in dem es regelmäßig Events mit Livemusik gibt. Er verfügt zudem über eine Terrasse, von der aus man einen herrlichen Blick über den Rhein genießt. Wieso waren sechs unserer U-Bahn-Stationen der „New York Times“ eine Story wert? Nächster Halt: Kunst. Die sechs Bahn- höfe der sogenannten Wehrhahnlinie sind mehr als Transitorte für Reisende. Ihre Gestaltung wurde von Ingenieuren und Künstlern gemeinsam entwickelt. Jede Station hat einen individuellen Charakter, der malerische, skulpturale, interaktive, klangliche oder geomet- rische Qualitäten aufweist. Wer mehr darüber wissen möchte, kann bei der Wehrhahnlinienführung in den Unter- grund abtauchen. Mehr: www.duessel- dorf-tourismus.de 22

Zentrum Unser Tipp Sie möchten sich über kulturelle Termine in Düsseldorf informieren? Mehr in unserem Online-Kalender: www.duesseldorf- tourismus.de Was machen Haie, Pinguine und Krokodile im Nordpark? Der Nordpark mit seinem Japanischen Garten ist eine der schönsten Grünanla- gen der Stadt. Dort finden sich nicht nur akkurate Blumenbeete, Wasserspiele und wertvolle Bäume, sondern auch über 500 Tierarten. Haie, Pinguine und Krokodile sind dort ebenso zu Hause wie Vogelspinnen und Schlangen. Doch keine Angst – die Tiere laufen nicht frei herum. Sie können im Aquazoo Löb- becke Museum besucht werden, das inmitten des Parks liegt. Was sind das für Figuren, die vieler- orts auf den Litfaßsäulen stehen? Ein küssendes Paar, eine Frau mit Kind auf dem Arm oder ein fotografierender Mann. Sind es tatsächlich lebendige Personen? Nein, es sind Säulenheilige, Skulpturen aus Polyester und Acryl- farbe, geschaffen vom Düsseldorfer Künstler Christoph Pöggeler. Mit seinen über das zentrale Stadtgebiet verstreu- ten Arbeiten zeigt Pöggeler verschie- dene Typen der Gesellschaft. Es ist inzwischen ein anerkannter Sport, die Stadt auf den Spuren der Säulenheiligen zu erkunden. Wer einmal angefangen hat, die Skulpturen zu fotografieren, hört normalerweise nicht auf, bevor er alle zehn im Kasten hat. Warum ist eine Trinkhalle zum Wallfahrtsort geworden? Es fing an, als zum Fußballstadion radelnde Fortuna-Fans das günstig am Rhein gelegene Büdchen als Treffpunkt wählten. Und die Chance nutzten, sich noch rasch mit einem „Wegbier“ einzu- decken. Mittlerweile trifft sich dort bei gutem Wetter ein Querschnitt der Ge- sellschaft und genießt – auf der Mauer sitzend – ein kühles Getränk und den Blick auf die untergehende Sonne. Und heute heißt die Trinkhalle überall nur noch Fortuna-Büdchen. Zum schnel- len Verzehr gibt es hier Bockwurst, Frikadelle und das nur in Düsseldorf be- kannte Fortuna-Brötchen. Was das ist? Bestellen Sie doch einfach mal eins! Fortuna-Büdchen 23

Oberkassel Warum hat Oberkassel so viele historische Wohnhäuser? Nirgendwo in Düsseldorf gibt es so viele Jugendstilhäuser wie in Oberkassel. Der Grund: Obwohl im Zweiten Weltkrieg die Luftangriffe etwa 90 Prozent der Düsseldorfer Wohnhäuser beschädigten oder zerstörten, richteten die Bomben in dem linksrheinischen Stadtteil nur geringe Schäden an. Vor allem an vor- derster Rheinfront reiht sich noch heute eine architektonische Schönheit an die andere. Gepaart mit der Schafherde, die regelmäßig auf den davorliegenden Rheinwiesen grast, ergeben sie ein be- liebtes Fotomotiv. Was passiert auf den weitläufigen Rheinwiesen? Abhängig vom Wetter werden die Wiesen gerne zur aktiven Erholung in der Stadt genutzt – vom Marathon- training über den Freizeitfußball bis hin zum Drachensteigen. Es geht aber auch entspannter. Man trifft sich hier gerne zum Picknick oder sitzt einfach nur in der Sonne. Und auf den Deichen sind immer zahlreiche Fahrradfahrer unterwegs. Nicht zu vergessen: Einmal im Jahr wird hier die „Größte Kirmes am Rhein“ aufgebaut – eine Erlebniswelt aus Fahrgeschäften und Festzelten. Wo finde ich das kleinste Kino der Stadt? Das Souterrain ist eines der letzten klas- sischen Programmkinos. Unter der Erde verborgen, entdeckt man es erst auf den zweiten Blick. Der Weg führt durch das Café Muggel, einen beliebten Treff- punkt für die Oberkasseler Gesellschaft. Hinter der Theke geht eine Treppe ins urige Kellerkneipenkino hinab, das über eine eigene Bar verfügt. Einzigartig: Man sitzt im Kino auf Kaffeehausstühlen an kleinen Bistrotischen. Unser Tipp Von Oberkassel aus genießt man einen freien Blick auf die Stadtsilhouette mit ihren bekannten Sehenswürdigkeiten wie Schlossturm, Alt- stadt, Rheinturm und Gehry-Bauten. 26

Stadtviertel Unser Tipp: In Düsseldorf gibt es zahlreiche kleine Röstereien, die die moderne Kaffeekultur pflegen, meistens mit eigenem Café. In Oberkassel heißen die Treffpunkte für Koffeinliebhaber „Kaffeeschmiede“ und „Die Röstmeister“. Wie ist das Gulasch Alt zu seinem Namen gekommen? Ob Gulasch Alt denn nach geschmorten Rindfleischwürfeln schmeckt – diese Frage hört der Wirt der noch jungen Hausbrauerei, Klaus Unterwaining, häufig. Doch mit dem Eintopf hat der Name nur indirekt zu tun. Er leitet sich vielmehr von Unterwainings Spitznamen ab, den er aufgrund seiner Leibspeise trägt: Gulasch. Seit 2011 ist das Bier im „Alten Bahnhof Oberkassel“ im Aus- schank – und erhöht die Zahl der Düs- seldorfer Hausbrauereien auf sieben. Wer hat zeitgenössische Videokunst im Stadtviertel verankert? Julia Stoschek ist Kunst- mäzenin, Sammlerin und Gründerin eines privaten Museums. In ihrem über 100 Jahre alten Kunstspei- cher in der Schanzenstra- ße 54 zeigt sie zeitbasierte Medienkunst. Der Schwer- punkt der 2007 eröffneten Julia Stoschek Collection liegt auf Videoarbeiten, Installationen und Fotografien, unter anderem von Nam June Paik, Bruce Nauman und Ólafur Elíasson. Der Eintritt zu den jährlich wechselnden Ausstel- Oberkassel ~ 10 Min. ÖPNV Hauptbahnhof lungen ist frei. Jugendstil Rheinwiesen 27

Unser Tipp Das Nachtleben im Stadtviertel unter- scheidet sich von dem in der Altstadt, viel dreht sich um Live- musik und Tanz. Es existieren zahlreiche Veranstaltungsstätten wie das tanzhaus NRW, Capitol Thea- ter, Stahlwerk und zakk sowie kleinere wie AK47 und Weltkunstzimmer. Was hat es mit der berühmten bunten Straße auf sich? In den 1980er-Jahren herrschte große Wohnungsnot in Düsseldorf. Hausbe- setzer okkupierten einige Häuser auf der Kiefernstraße. Die neuen Bewohner verzierten ihre Häuser, die Graffiti- Kunstwerke reichten bis zum Dach. Hier erkennt man noch den Ursprung politischer Kunst. Die Straße ist aber viel mehr als nur Street-Art, sie steht bis heute für ein alternatives Lebens- modell – mit kreativem Freiraum, einem Kulturbüro mit eigener Galerie und ei- nem Punk-Rock-Club. Früher hätte man Touristen wohl eher davon abgeraten, die Straße zu betreten. Heute gehört die Freilichtgalerie zu den künstlerischen Attraktionen der Stadt. Warum ist Flingern so interessant für Mode-Designer und Galeristen? Vor 20 Jahren siedelten sich in Flingern vermehrt Studenten und Künstler an, weil die Mieten bezahlbar waren. Die szenigen Bars, Kneipen und Geschäfte, die in der Folge entstanden, lockten immer mehr Menschen mit Geld in tanzhaus nrw ~ 10 Min. ÖPNV Flingern Hauptbahnhof 28 Foto: Katja Illner

Stadtviertel den Stadtteil. Ja, in Flingern findet der für viele Großstädte typische Wandel eines ehemaligen Arbeiterviertels statt. Flingern wehrt sich aber noch ein wenig gegen die Gentrifizierung. Es hat sich eine Galerie-Szene angesie- delt, die ihresgleichen sucht. Und – in den Hinterhöfen sitzen immer noch die Mode-Designer. Einen interessan- ten Einblick in den Arbeitsalltag der Modemacher verschafft die „Behind the Scene“-Führung durch Hinterhöfe, Ateliers und Geschäfte: www.duesseldorf-tourismus.de Wo kann ich Klamotten und anderes Selbstgemachtes kaufen? Die Ackerstraße ist das Epizentrum der kleinen Boutiquen und inhabergeführ- ten Läden. Im Angebot: individuelle Klamotten, popkulturelle Kunstdrucke, skandinavische Design-Möbel und Vinyl-Schallplatten. Zahlreiche Cafés und Restaurants haben sich rund um die Ackerstraße angesiedelt, auch am Her- mannplatz oder auf der Birkenstraße. Das Café Hüftgold, berühmt für seinen Kuchen, ist schon ein echter Veteran dieses Kreativquartiers. Unser Tipp Flingern ist der belieb- teste Spielplatz der Graffiti-Sprayer. Dort lassen sich die meis- ten frei zugänglichen Kunstwerke erlaufen. Von einer Wand an der Erkrather Straße blickt Künstler Joseph Beuys die Betrachter an und mahnt: „Wer nicht denken will, fliegt raus.“ Vinyl Unikate Foto: Ronny Hendrichs 29

Stadtviertel Unser Tipp Wer sich wie ein Be- wohner des Stadtteils fühlen möchte, be- sucht den Rheinischen Bauernmarkt am Friedensplätzchen: dienstags von 8:00– 13:00 und freitags von 10:00–18:00 Uhr. Sämtliche Produkte stammen aus einem Umkreis von maximal 80 Kilometern. Was macht den besonderen Charme der Lorettostraße aus? Inhabergeführte Geschäfte mit per- sönlicher Beratung, Kreative, die ihr Handwerk mit Begeisterung ausüben, und Restaurants, bei denen der Gast sich auf Anhieb wie zu Hause fühlt – die Lorettostraße und das Viertel darum herum transportieren ein ganz bestimm- tes Gefühl. Hier gehört man dazu. Hier lässt man sich treiben. Hier versackt man gerne. Was hat das Viertel mit Frida Kahlo zu tun? „Ach Diego, lass uns doch einfach alles um uns herum vergessen und bei Tapas und Wein den Tag vertrödeln.“ Dieses Frida-Kahlo-Zitat hat sich die Tapasbar Frida in Unterbilk zum Motto gemacht und der mexikanischen Malerin kurzer- hand einen Schrein gebaut. Und dieser Leitspruch passt auch perfekt zum rest- lichen Viertel – farbenfroh, lebensbeja- hend und unkompliziert geht es hier zu. Warum gibt es bei „Seifen Horst“ gar keine Seife? Ein halbes Jahrhundert lang wurde an dieser Stelle tatsächlich Seife verkauft. Der nachfolgende Besitzer behielt einen großen Teil der Einrichtung bei und heute wird im charmant in die Jahre gekommenen Ambiente Kuchen und Kaffee verkauft. Im Sommer gibt es gleich zwei Terrassen: eine vorn, um den Trubel vor der Tür zu beobachten, und eine im heimeligen Hinterhof. Wann hat das Café im Florapark geöffnet? Unter der Woche ab 14:00 Uhr und am Wochenende ab 12:00 Uhr kann hier mit Blick auf den über 100 Jahre alten Flo- ragarten lecker gegessen und getrunken werden. Die Inhaber legen viel Wert auf gute Zutaten und so kommen fair ge- handelter Tee und Kaffee, hausgemach- te Vollwertkuchen und Bio-Säfte auf den Tisch. Tipp: die Dinkel-Waffel. Wie komme ich von hier zum MedienHafen? Das ist ganz einfach: immer dem Rhein- turm nach! Den 240,5 Meter hohen Fernsehturm sieht man immer mal wie- der über den Hausdächern hervorblit- zen. Am Rheinturm angekommen, hat man den MedienHafen direkt im Blick. auptbahnhof Seifen Horst Loretto Viertel 31

Unser Tipp Die besondere Kulisse des Schlosses wird regelmäßig für Ver- anstaltungen genutzt, zum Beispiel für einen eigenen Weihnachts- markt. Im Sommer finden im Schlosspark häufig klassische Konzerte statt, gerne mit Lightshow oder Feuerwerk. Besonders beliebt: die Kombina- tion aus Konzert und Open-Air-Picknick. Mehr in unserem Online-Kalender: www.duesseldorf- tourismus.de 32 Wie kommt ein solches Märchen- schloss überhaupt nach Düsseldorf? Kurfürst Karl Theodor ließ das Jagd- und Gartenschloss in Benrath 1755 er- bauen. Es ist ein Kleinod. Kein anderes europäisches Baudenkmal dieser Zeit ist so gut erhalten. Das Bemühen, eine Ge- samtkomposition von Architektur, Gar- tenkunst und Bildhauerei zu schaffen, ist charakteristisch für die Epoche des späten Barocks am Übergang zum Klas- sizismus. Architekt war der „Intendant über die Gärten und Wasserkünste“ am Mannheimer Hof, Nicolas de Pigage. Warum muss ich vor dem Betreten übergroße Filzpantoffeln anziehen? Wer eine Schlossbesichtigung unter- nimmt, wird im Gewölbekeller aufgefor- dert, seine Schuhe zu verstecken. Man schlüpft also in geräumige Überzieher aus Filz, mit denen man elegant durch das Schloss gleiten kann. Der Grund ist klar: Der glatte Untergrund ist äußerst wertvoll und soll sich nicht abnutzen. Der Spaßfaktor, der dabei entsteht, ist aber auch nicht zu unterschätzen. Was es während des Gleitens zu sehen gibt? Die Räume sind reich ausgestattet mit Parkett, Wandvertäfelungen und Stuckarbeiten. Was man wissen muss: Die Besichtigung des Schlosses ist nur mit Führung möglich, die ungefähr eine Stunde dauert und halbstündlich an- geboten wird. Welche gekrönten Häupter haben das Schloss schon besucht? 1965 wurde Königin Elisabeth II. im Düsseldorfer Süden standesgemäß empfangen inklusive offenem 600er- Mercedes. Königin Silvia von Schweden kam gleich zweimal. Der Schah von Persien und zuletzt Fürst Albert II. von Monaco waren weitere Gäste.

Stadtviertel Schloss Benrath Hauptbahnhof ~ 10 Min. ÖPNV Benrath Schloss-Café Warum sollte ich den Schlosspark erkunden? Der Park ist frei zugänglich. Schloss und Park sind ein einzigartiges Zentrum für die Geschichte der europäischen Gartenkunst, weil in Benrath alle Stile vertreten sind. Im aufwendig restau- rierten Ostflügel des Schlosses wurde 2002 sogar das weltweit erste Garten- kunstmuseum eröffnet. Der Innenhof mit seiner Sammlung historischer Zitrusbäume lädt vor allem während der Sommermonate zum Verweilen ein. Was gibt’s sonst noch rund um das Schloss? Das Naturkundemuseum im westlichen Flügel befasst sich mit den Fischen im Rhein und mit Vögeln. Die berühmte Vogeluhr informiert umfassend über die Stimmen der einheimischen Singvögel. Spätere Exkursion: dringend empfohlen. Und – das Schloss-Café ist die süße Krönung jeder Besichtigung. Kuppelsaal 33

Stadtviertel Unser Tipp Wer nicht per Schiff nach Kaiserswerth fahren möchte, schwingt sich am besten auf eines der Leihfahrräder, die überall im Düssel- dorfer Zentrum zu finden sind. Vom Burgplatz aus radelt man am Rhein entlang in Richtung Norden. Entfernung: 12 Kilo- meter. Warum sollte Kaiserswerth unbedingt auf meinem Programm stehen? Der Stadtteil im Norden ist viel älter als Düsseldorf und ein toller Kontrast zur modernen Innenstadt. Der historische Ortskern mit Barockhäusern aus dem 17. Jahrhundert und die imposante Ruine der Kaiserpfalz bieten die perfekte Kulis- se für einen entspannten Spaziergang. Warum hat Düsseldorf überhaupt eine Kaiserpfalz? Im Mittelalter regierten Herrscher nicht von einer Hauptstadt, sondern vom Pferd aus. Deshalb benötigten sie unter- wegs immer mal wieder eine geräumige Unterkunft, in der sie mit ihrem Gefolge unterkommen konnten. Kaiser Friedrich I. Barbarossa verlegte 1174 den Rheinzoll nach Kaiserswerth und ließ kurz darauf die Kaiserpfalz errichten – umgeben von 4 Meter dicken Mauern. Die heuti- ge Ruine erzählt die bewegte Geschich- te der Pfalz, die mehrfach erstürmt und wieder aufgebaut wurde. Von Ostern bis Ende Oktober können die maleri- schen Überreste zwischen 9 und 18 Uhr erkundet werden. Ist der Erdbeerkuchen in der Alten Rheinfähre wirklich der beste der Stadt? Er soll zumindest sehr lecker sein, wie Ralf Hütter, der Kopf der legendären Band Kraftwerk, mal in einem Interview mit dem Zeit-Magazin verraten hat. Als der Interviewer kam, hatte Hütter schon das erste Stück aufgegessen. Das Geheimnis liegt im dünnen Teigboden. Am besten selbst vorbeischauen und ein Stück bestellen – natürlich mit einer ordentlichen Portion Sahne. Ebenfalls einen Besuch wert: der Kult-Biergarten Burghof direkt neben der Kaiserpfalz. Ein guter Ort, um einen Sonnenunter- gang zu erleben. Wie komme ich am gemütlichsten nach Kaiserswerth? Von Ende März bis Oktober am besten per Schiff. Mit Fahrtwind im Gesicht geht es von der Altstadt aus eine Stunde lang auf dem Rhein in Richtung Norden. Bei einem kühlen Getränk lässt man Museen, Messegelände und Rheinauen an sich vorbeiziehen – so entspannt war Sightseeing noch nie! auptbahnhof Rheinblick Kaiserpfalz 35

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