Von Ferdinand von Schirach
Ferdinand von Schirachs Stück „Terror“ ist ein Dauerbrenner, nicht nur in Deutschland. In über 2.500 Vorstellungen in 26 Ländern richtete das Publikum über den Bundeswehrpiloten Lars Koch, der zum Schutz von 70.000 Menschen ein Passagierflugzeug mit 164 Menschen an Bord abschoss. Mit „Gott“ erscheint nun ein neues Werk des Autors und Strafverteidigers von Schirach, das zeitgleich am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Berliner Ensemble zur Uraufführung kommt.
Richard Gärtner, 78 Jahre alt und kerngesund, möchte sterben. Seit dem Tod seiner Frau mangelt es ihm an Lebenswillen. Er bittet seine Hausärztin um Beihilfe zum Suizid. Vergebens. Der Fall landet vor dem Deutschen Ethikrat. Dort beraten Sachverständige aus Justiz, Medizin und Kirche über Fragen wie „Welche Rechte hat das Individuum im Umgang mit seiner eigenen Sterblichkeit?“ oder „Wer kann definieren, wer aktive Sterbehilfe bekommen darf und wer nicht?“. Es entfacht sich eine hitzige Diskussion, an deren Ende abgestimmt wird. Doch wie schon bei „Terror“ fällen nicht die Protagonisten auf der Bühne die Entscheidung, sondern die Zuschauer.
Foto: Thomas Rabsch